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Nicolas Sarkozy

Foto: APA/EPA

Paris - Rund 800 Mrd. Euro wird die Finanzmarktkrise nach Einschätzung des französischen Staatschefs Nicolas Sarkozy Europa kosten. "So hoch liegen die Kosten in der EU", sagte der Abgeordnete Jean-Pierre Brard am Donnerstag nach einem Empfang bei Sarkozy. Zu der Zahl sei der Staatspräsident nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen, insbesondere mit dem britischen Premierminister Gordon Brown, gekommen, erklärte Brard beim Verlassen des Elysee-Palastes.

Sarkozy halte die Krise noch nicht für überwunden. "Wir sind noch mittendrin", sagte er laut Brard. Die EU-Staats- und Regierungschefs werden am (morgigen) Freitag in Brüssel zu einem Sondergipfel zusammenkommen, um über Auswege aus der Krise und eine Reform des globalen Finanzsystems zu beraten.

New York will sparen

Selbst die Geldmetropole New York muss angesichts der Finanzkrise sparen. Bürgermeister Michael Bloomberg will den Etat in den nächsten 20 Monaten um 1,5 Mrd. Dollar (1,175 Mrd. Euro) kürzen und 3.000 Stellen streichen. Die bereits zugesagte Erstattung von 400 Mio. Dollar Grundsteuer entfällt, Steuererhöhungen würden geprüft, berichtete die "New York Times" am Donnerstag. "Unsere finanzielle Situation ist so schwierig, dass wir harte Entscheidungen treffen müssen, die sicher nicht jedem gefallen", sagte Bloomberg.

Der Stellenabbau soll durch 500 Entlassungen und 2.500 nicht neu besetzte Jobs erreicht werden. Unter anderem werde es 1.000 Polizisten weniger geben, meldete der Fernsehsender CBS. Dafür sollen 200 Verkehrshüter neu eingestellt werden, um mehr Bußgelder einzutreiben. Im Gespräch ist auch eine Abgabe von zehn Cent auf Plastiktüten, die bisher massenweise kostenlos ausgegeben werden. "Jede Stadtbehörde muss den Dollar zweimal umdrehen", sagte Bloomberg. Die Stadt erwartet durch sinkende Steuereinnahmen im Zuge der Finanzkrise ein Haushaltsloch von vier Mrd. Dollar in den kommenden beiden Jahren. (APA/AP)