Kaliningrads Zentrum: Der Platz des Sieges (Ploschtschad Pobedy). Früher blickte hier ein überlebensgroßer Lenin auf eine Parkplatzwüste - pünktlich zum 750-Jahr-Jubiläum der Stadt wurde der Platz zu einer Hochglanz-Fußgängerzone mit viel poliertem Marmor. Links im Bild das Kaliningrader Rathaus, rechts die Siegssäule, die an den Zweiten Weltkrieg erinnert.

Foto: derStandard.at/Bojar

Lenin musste 2004 der russisch-orthodoxen Erlöserkathedrale weichen. Der Bau mit den fünf goldenen Kuppeln wurde 2006 geweiht.

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Königsberg oder Kaliningrad? Rund um die 750-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 2005 gab es darüber heftige Auseinandersetzungen. Putin sprach schließlich ein Machtwort: "750 Jahre Kaliningrad" - wenn auch historisch nicht ganz korrekt.

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Lenin ist nicht ganz aus dem Stadtbild verschwunden - nach Protest von Seiten der Altkommunisten wurde seine Statue am Leninskij Prospekt wieder aufgestellt. Dort wacht sie vor dem Künstlerhaus in der Nähe des Südbahnhofs. Direkt vor dem Südbahnhof findet man übrigens ein Denkmal von Michail Kalinin, dem Namensgeber der Stadt.

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Übrig ist nur der Königsberger Dom: Früher war die Pregelinsel "Kneiphof" der am dichtesten besiedelte Teil der Stadt; im August 1944 wurde das Kaufmannsviertel von britischen Bombern in Schutt und Asche gelegt. Heute wächst Gras über die planierten Ruinen.

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Hinter dem Dom befindet sich das Grab des Königsberger Philosophen Immanuel Kant - es wurde 1924 eingeweiht. Ob sich Kants sterbliche Überreste tatsächlich noch in dem Steinsarg befinden, ist umstritten.
Bis heute legen Brautpaare an ihrem Hochzeitstag Blumen ans Grab des Philosophen.

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Aus alt mach neu: Das Bauprojekt "Fischdorf" am Pregelufer stilisiert Alt-Königsberger Baustile. Es umfasst Hotels, Restaurants, Souvenirshops und Wohnanlagen.

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Dafür erinnert der neue Wohnbaukomplex am gegenüberliegenden Ufer noch immer an Stalins "Zuckerbäcker"-Stil.

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Die Einheimischen nennen es "Monster": Das Haus der Räte (Dom Sowjetow), das der Stadt Parteizentrale und Rathaus hätte sein sollen. Hätte - bezogen wurde der 16-stöckige Koloss nämlich nie,  angeblich wegen statischer Probleme. Der Betonklotz wurde neben den Überresten des Königsberger Schlosses hochgezogen, das 1969 gesprengt wurde. Seit drei Jahren sorgt ein himmelblauer Anstrich für eine freundlichere Fassade - davor war das Haus schlicht betongrau.

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Bis vor kurzem wurde am Fuß des Dom Sowjetow gegraben: Mit der Unterstützung des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sollten ein Archäologenteam die Fundamente des alten Schlosses freigelegt werden. Nach sieben Jahren wurden die Arbeiten nun eingestellt. Bei den Grabungen wurde 2005 eine Silberschatulle entdeckt - das Bernsteinzimmer aus dem Katharinenpalast, das man dort zu finden hoffte, bleibt weiterhin verschollen.

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Übrigens werden gut 90 Prozent der weltweiten Bernsteinvorkommen rund um Kaliningrad vermutet. Dort fördert das Bernsteinkombinat Jantarnyi jedes Jahr rund 650 Tonnen davon.

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Das Baltika-Stadium des gleichnamigen Kaliningrader Fußballclubs soll für ein neues, zentrales Villenviertel den Platz räumen. Die Sportstätte existiert bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts.

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Das Schillerdenkmal aus dem Jahr 1910 steht gegenüber des Kaliningrader Dramentheaters am Prospekt Mira. Es soll den Krieg angeblich deswegen unbeschädigt überstanden haben, weil jemand auf den Sockel geschrieben hat: "Nicht schießen, das ist ein Dichter."

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Kant ging im Krieg verloren: Heute wacht eine Replik des berühmten  Denkmals aus dem 19. Jahrhundert vor der Staatlichen Russischen Kant-Universität.
Auf Betreiben von Gräfin Marion Dönhoff, ehemalige Chefredakteurin und Herausgeberin der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit", schuf ein Berliner Bildhauer die Statue neu. Die gebürtige Ostpreußin brachte die Kant-Kopie 1989 persönlich nach Kaliningrad.

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Denkmal an den siegreichen Kampf um die Stadt im April 1945: Ein russisches U-Boot gelangte damals über den Pregel bis ins Zentrum.

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Drei Kaliningrader haben an sowjetischen Weltraummissionen teilgenommen: Ihnen ist das Kosmonautendenkmal am Prospekt Mira gewidmet.

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Umstritten ist das Denkmal des U-Boot Kommandanten Alexander Marinesko am Schlossteich. Marinesko versenkte während des Zweiten Weltkrieges die Flüchtlingsschiffe "Wilhelm Gustloff" und "Steuben" im Glauben, es handle sich um Truppentransporter der Nazis. Etwa 13.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Gorbatschow ernannte Marinesko 1990 posthum zum Helden der Sowjetunion, 2002 wurde das Denkmal in Kaliningrad aufgestellt.

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Rund um das Zentrum dominieren Plattenbauten das Stadtbild, doch im Westen der Stadt zeigt noch das alte Königsberg sein Gesicht. Dieser Stadtteil blieb von Kriegsschäden weitgehend verschont.(Nicole Bojar, derStandard.at, 10.11.2008)

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