Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei schwachem Volumen mit deutlichen Verlusten beendet. Der ATX fiel um 112,89 Punkte oder 5,11 Prozent auf 2.097,11 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 88 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.185 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,50 Prozent, DAX/Frankfurt -2,10 Prozent, FTSE/London -2,19 Prozent und CAC-40/Paris -1,97 Prozent.

Am Tag nach der US-Präsidentschaftswahl gab der ATX den Großteil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Schwache US-Konjunkturdaten zogen die ohnehin im Minus notierenden Indizes europaweit noch tiefer nach unten. Wien stand mit seinen Verlusten jedoch am deutlichsten unter Druck. Nach sechs Tagen mit Kursgewinnen sprachen Marktteilnehmer von Gewinnmitnahmen.

Die Wahl von Demokrat Barack Obama zum US-Präsidenten habe Händleraussagen zufolge keinen Einfluss auf die Marktentwicklung gehabt. Die Entscheidung sei von den Aktienmärkten bereits vorweggenommen worden, hieß es.

Voest sacken ab

Keiner der im ATX-5 zusammengefassten heimischen Blue-Chips konnte sich der Negativtendenz entziehen. Bei voestalpine kam es sogar zu einem zweistelligen Kursverlust von 14,33 Prozent auf 17,99 Euro (1,001.251 Stück). Der gesamte europäische Stahlsektor wurde von schwachen Quartalszahlen von ArcelorMittal belastet.

Wie auch zu mehreren anderen Unternehmen wurde auch zur voestalpine ein Analystenkommentar veröffentlicht. Goldman Sachs hat in seiner Analyse zum europäischen Stahlsektor das Zwölfmonatskursziel für die heimischen Stahltitel von 36,00 auf 33,00 Euro gesenkt. Das Anlagevotum "Buy" wurde beibehalten.

Auch bei den Banken meldete sich mit Morgan Stanley ein internationales Investmenthaus zu Wort. Die Analysten haben einer Sektorstudie zu den "Emerging Euro Banks" das Kursziel für die Aktien der Raiffeisen International um 67 Prozent von 71,00 auf 23,40 Euro gekappt. Die Anlageempfehlung "Underweight" wird beibehalten. Die Aktien der Erste Group heben sie von "Underweight" auf "Equal-weight" an. Das Kursziel senken sie hingegen um 38 Prozent von 34 auf 21,10 Euro.

Raiffeisen International fielen um 4,97 Prozent auf 28,50 Euro (832.480 Stück) und Erste Group fielen um 5,20 Prozent auf 20,80 Euro (1,255.422 Stück). Die RZB will eine Kapitalspritze der Regierung in Höhe von 2 Mrd. Euro in Anspruch nehmen, sagte ein Händler.

OMV weit im Minus

Die OMV hat sich mit Gazprom und der Wiener Börse über den Aufbau einer Gas-Börse geeinigt. OMV gehörten dennoch zu den größten Verlierern mit einem Abschlag von 6,63 Prozent auf 25,49 Euro (582.877 Stück).

Weiterhin sehr volatil zeigten sich die Anteile der AvW Invest. Die Papiere verloren fast die Hälfte an Wert mit einem Abschlag von 46,15 Prozent auf 35,0 Euro (16.458 Stück). Damit fielen sie auf den letzten Platz am Kurszettel zurück.

Polytec fielen um 12,33 Prozent auf 4,55 Euro (50.422 Stück). Der Autozulieferer hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Die Wertpapierspezialisten der Privatbank Sal. Oppenheim hat zudem die Verkaufsempfehlung "Reduce" für die Aktie nach der Veröffentlichung von enttäuschenden Drittquartalszahlen bekräftigt. Das Kursziel wurde mit 5,00 Euro beibehalten.

Die zehn größten Kursgewinner

      1. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG       +24,35 Prozent
2. JOWOOD PRODUCTIONS SOFTWARE AG +6,13 Prozent
3. TEAK HOLZ INT. AG +5,56 Prozent
4. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD +5,13 Prozent
5. ALLG.BAUGES.-A.PORR AG VZ +4,67 Prozent
6. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +4,61 Prozent
7. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +4,23 Prozent
8. CONSTANTIA PACKAGING AG +4,00 Prozent
9. BENE AG +3,66 Prozent
10. SKYEUROPE HOLDING AG +3,45 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer

      1. AVW INVEST AG                    -46,15 Prozent
2. VOESTALPINE AG -14,33 Prozent
3. POLYTEC HOLDING AG -12,33 Prozent
4. OMV AG -6,63 Prozent
5. IMMOFINANZ AG -6,45 Prozent
6. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG -6,06 Prozent
7. VIENNA INSURANCE GROUP -6,00 Prozent
8. IMMOEAST AG -5,88 Prozent
9. TELEKOM AUSTRIA AG -5,61 Prozent
10. ERSTE GROUP BANK AG -5,20 Prozent

(APA)