Algier - Die OPEC hat Saudi-Arabien ermahnt, seine Ölfördermenge wie vereinbart zu senken. Alle Mitglieder des Kartells müssten die beschlossenen Maßnahmen umsetzen, um einen stabilen Ölpreis zu gewähren, forderte der OPEC-Vorsitzende Chakib Chelil am Sonntag in einem staatlichen Radiosender. Wenn Saudi-Arabien sich weiter Zeit damit lasse, könne das den Ölpreis belasten, sagte Chelil.

"Bis jetzt hat Saudi-Arabien seine Kunden nicht über die Reduzierung um fünf Prozent informiert, wie wir es beschlossen haben. Alle andere Mitglieder haben diesen Schritt bereits vollzogen", sagte Chelil, der auch algerischer Energieminister ist. Alles hänge von der Entscheidung des Königreichs ab. Saudi-Arabien ist der größte Öllieferant der Welt.

Die OPEC hatte vergangene Woche die Drosselung der Fördermenge um 1,5 Millionen Barrel pro Tag beschlossen. Der iranische Ölminister Gholamhossein Nosari kündigte am Samstag in der Zeitung "Abrar-e Ektesadi" ein weiteres Krisentreffen der OPEC an, falls sich Rohöl weiter verbilligen werde. Seit Juli ist der Ölpreis von 147 Dollar um mehr als die Hälfte gefallen. Das Fass (159 Liter) US-Öl der Sorte WTI wurde am Freitag für 67 Dollar gehandelt. Chelil zufolge benötigen die OPEC-Länder einen stabilen Ölpreis zwischen 70 und 90 Dollar. (APA/Reuters)