Wellington - Erstmals seit 200 Jahren ist auf der Nordinsel Neuseelands wieder ein Nest mit den Eiern einer Brückenechse gefunden worden: Das berichteten am Samstag Vertreter des Karori Naturreservats in der Nähe der Hauptstadt Wellington. Angestellte des Reservats hätten vier Eier in der Größe von Tischtennisbällen gefunden, hieß es. Die Naturpark-Managerin Raewyn Empson sagte, die Eier seien sofort abgedeckt worden, um sie vor einer möglichen Zerstörung zu schützen. In dem Nest könnten sich bis zu zehn Eier befinden, bis zum März würden die Reptilien schlüpfen.

Relikt aus der Urzeit

Brückenechsen (Sphenodon punctatus) kommen nur in Neuseeland vor. Sie sind ein "Relikt" aus der Urzeit vor 200 Millionen Jahren und gelten als die letzten Überlebenden der Schnabelkopfartigen. Da sie sich über einen immens langen Zeitraum hinweg kaum verändert haben, werden sie auch als "lebende Fossilien" bezeichnet.

Ratten hatten die Brückenechsen-Population auf der neuseeländischen Nordinsel vor mehr als 200 Jahren ausgerottet, einige wenige überlebten auf vorgelagerten Inseln. 2005 wurden einige von ihnen in das Karori Reservat gebracht, damit sie sich dort wieder anzusiedeln. (APA/dpa/red)