Pro Million Einwohner passieren in Österreich 4.808 Verkehrsunfälle mit Verletzten.

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Wien - Im EU-Vergleich ist das Risiko im Straßenverkehr zu verunglücken nur in Slowenien höher als in Österreich, ergab eine Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Pro Million Einwohner passieren in Österreich 4.808 Verkehrsunfälle mit Verletzten, die Zahl ist nur in Slowenien mit 5.771 höher. Der EU-Schnitt liegt bei rund 3.000 Verkehrsunfällen. Das geringste Unfallrisiko im EU-Vergleich weist Dänemark mit 991 Unfällen pro Million Einwohner auf.

Aber auch in mit Österreich vergleichbaren Ländern wie Deutschland oder der Schweiz ereignen sich weniger schwere Unfälle. In Deutschland ist laut VCÖ der Punkteführerschein mit 200 Delikten positiv hervorzuheben. Das wirke sich erzieherisch aus. Auch der Radverkehrsanteil ist höher als in Österreich. Die Schweizer wiederum haben ein besser ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln und niedrigere Tempolimits.

Reduzierung von Verkehrsschildern

Der VCÖ fordert, dass das Konzept "Vision Zero" als Grundsatz für die Verkehrssicherheitsarbeit beschlossen wird. "Vision Zero" verlangt Maßnahmen bei der Infrastruktur, wie eine Reduzierung von Verkehrsschildern auf das Notwendigste oder, dass Straßen so gebaut werden, dass sie nicht zum Rasen einladen. In diesen Bereich fallen auch Maßnahmen wie mehr Angebote an öffentlichen Verkehrsmitteln oder Nacht- und Discobusse für Jugendliche sowie bessere Bahnverbindungen für Pendler. Der VCÖ tritt außerdem für eine Erweiterung des Führerschein-Vormerksystems beispielsweise um Geschwindigkeitsübertretungen ein.

Unfälle mit Fußgängern vor allem am Nachmittag

Nach einer Studie des ÖAMTC ereignen sich Unfälle mit Fußgängern vor allem am späten Nachmittag und frühen Abend. Wie der ÖAMTC errechnet hat, liegt die kritische Zeit zwischen 16.00 und 19.00 Uhr. "Vor allem in der dunklen Jahreszeit, beginnend mit November, schnellen sie sprunghaft in die Höhe und zwar um 67 Prozent", berichtete Verkehrspsychologin Dora Donosa. (APA)