London - In den vergangenen Jahrzehnten hat sich laut einem Expertenbericht die Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen weltweit stark erhöht. Stärkerer Regen in den entsprechenden Jahreszeiten, längere Trockenperioden und der Anstieg des Meeresspiegels hätten katastrophale Fluten und Dürren ausgelöst, teilte die unabhängige Organisation World Water Council am Donnerstag mit. Für das ungewöhnlich extreme Wetter sei teilweise die Erderwärmung verantwortlich, heißt es in einem in London vorgestellten Bericht der Organisation.

Vize-Präsident William Cosgrove erwartet zukünftig eine weitere Häufung der Naturkatastrophen. Er warnte davor, dass die meisten Länder nicht auf die Veränderungen vorbereitet seien. Von der Organisation zitierte Klimaexperten prognostizieren für das kommende Jahrzehnt kürzere, aber intensivere Regenzeiten in Teilen der Welt und in anderen Teilen lange Dürreperioden mit starken Auswirkungen auf die weltweite Nahrungsmittelproduktion.

Auswirkungen von Überschwemmungen

Der World Water Council berichtet, dass zwischen 1971 und 1995 mehr als 1,5 Milliarden Menschen von Überschwemmungen betroffen waren. 318.000 Menschen kamen bei Überschwemmungen ums Leben, mehr als 81 Millionen Menschen wurden durch die Wassermassen obdachlos. Seit 1990 gab es dem Bericht zufolge 26 besonders starke Flutkatastrophen weltweit - verglichen mit 18 in den achtziger Jahren, acht in den siebziger, sieben in den sechziger und sechs in den fünfziger Jahren.

Am stärksten war 1991 Bangladesch mit 140.000 Toten betroffen. Zwei Fluten in China, 1996 und 1998, hätten den größten wirtschaftlichen Schaden angerichtet, hieß es weiter. Die Organisation stellte den Bericht im Vorfeld der Tagung des Weltwasserforums vom 16. bis 23. März in Japan vor. (APA/AP)