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Foto: APA/dpa/Armin Weigel

Berlin - Die Bildungschancen von zwei Millionen Kindern in Deutschland werden durch die Armut ihrer Eltern massiv beeinträchtigt. Während Geld im Kindergarten noch nicht die entscheidende Rolle spielt, beginnt die soziale Selektion oft in der Schule: Nach den Ergebnissen einer am Donnerstag von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) veröffentlichten Studie haben Kinder aus armen Familien größere Schulprobleme, werden oft zu Außenseitern, leiden verstärkt an Krankheiten und ihre Einschulung wird häufiger verzögert.

Die Studie "Armut im frühen Grundschulalter" wurde im Auftrag der AWO vom Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) erarbeitet. Für die Studie wurden 185 Kinder im Alter von etwa acht Jahren untersucht. "Armut wächst mit", sagte AWO-Bundesvorsitzender Manfred Ragati. Kinder aus extrem einkommensschwachen Familien gelänge es wegen geringerer Bildungschancen auch als Erwachsenen selten, der Armutsfalle zu entkommen. "Wir können enge Zusammenhänge auch zu den PISA-Ergebnissen herstellen", sagte Ragati. Die Bildungskrise in Deutschland bezeichnete er als sozialpolitischen Skandal. (APA/AP)