Bild nicht mehr verfügbar.

Der US-Bundesstaat Florida hat seit dem Jahr 2000 dreimal das Wahlsystem gewechselt: nun machen Wähler ihr Kreuz auf einen Stimmzettel, der dann eingescannt wird.

Foto: epa

Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

Dass der erwartete Wähleransturm (etwa neun Millionen Neuwähler haben sich registrieren lassen) eine Belastungsprobe für Wahlhelfer und Abstimmungsmaschinen darstellen wird, wurde erwartet. Einer CNN-Umfrage zufolge vertrauen 42 Prozent der Wählerschaft nicht darauf, dass ihre Stimme richtig ausgewertet wird – ein Anstieg um 15 Prozentpunkte seit 2004.

Im Bundesstaat West Virginia gibt es allerdings schon eine Woche vor dem offiziellen Wahltermin Probleme mit den Wahlcomputern: Acht Bürger, die in den Bezirken Putnam County und Jackson ihre Stimme bereits jetzt abgaben, berichten, dass die fehleranfälligen Touchscreen-Maschinen ohne sichtlichen Grund von "Obama" auf "McCain" umgesprungen seien.

Das Problem ist Vize-Minsterin Betty Ireland zufolge auf einen Kalibrierungsfehler zurückzuführen: Durch Erschütterungen beim Transport kann sich die druckempfindliche Platte vor dem Bildschirm verschieben, so dass Eingaben nicht korrekt ausgewertet werden. Sie habe nun angeordnet, dass der aufwändige Kalibrierungsprozess, der eigentlich nur nach dem Aufstellen der Automaten erforderlich wäre, jeden Morgen durchgeführt wird, sagte Ireland zu CNN.

Einer Studie der Universität Iowa zufolge geben ca. 80 Prozent der US-Wähler ihre Stimme an Wahlmaschinen ab. Nach dem Chaos in Florida bei der Präsidentenwahl im Jahr 2000, als viele Wahlzettel mit altmodischen Stanzgeräten unklar gekennzeichnet wurden, schafften viele Staaten moderne Wahlcomputer an. Die Touchscreen-Modelle haben sich allerdings als höchst störanfällig erwiesen und werden durch andere Geräte ersetzt. Sie kommen heuer nur noch in 32 Prozent der Wahllokale zum Einsatz.

Große Staaten wie Kalifornien und Florida setzen in diesem Jahr neue Maschinen ein, bei denen jede Stimmabgabe auf einem Papierausdruck dokumentiert wird. Das soll im Streitfall Nachzählungen vereinfachen. (bed)