Foto: Standard/Freihsl

Die erste vorweihnachtliche Vorhut machte sich bereits kurz nach dem Sommer in der Stadt breit: Die "Showfactory" preist seither ihren "Zauber der Weihnacht" auf Plakaten an. Denn "pünktlich zur stillen Zeit" wird es in der Wiener Stadthalle wieder laut: "Mit Marc Pircher, die Zellberg Buam, die Stoakogler, die Ladiner, das Nockalm Quintett und Monika Martin!" Natürlich mit einem besinnlichen Rufzeichen hinten dran.

Die Vorfreude auf einen Advent mit den Liedern von Marc Pircher ("Sieben Sünden", "Sie hieß Maria Magdalena", "Teifl eini, Teifl außi") blieb nicht lange solitär. Wie jedes Jahr türmen sich in den Supermärkten schon längst wieder die Lebkuchen und Adventspezereien neben den Kassen.

Und nicht nur dort sind Christkindls Vorboten dieser Tage unterwegs. Im Büro sind nicht nur die ersten Adventkalender im Postfach gelandet - sondern, sage und schreibe, bereits die ersten Weihnachts-Grußkarten. Irgendwie muss man ja aus der großen noch zu erwartenden postalischen Weihnachtsflut herausragen und die anderen abstechen.

Das alles hatte bereits den ersten Anflug der herbstlichen Schwermut zu einer verzweifelten Depression gesteigert. Bis uns ein Musikgeschäft ein kleines Vorweihnachtswunder bescherte. Denn: Es geht auch sympathisch.

Im "For Music" in der Alserstraße wissen sie natürlich, dass das Weihnachtsfest ohne Musik undenkbar ist. Und dafür benötigt man die entsprechenden Gerätschaften. Gleichzeitig steht natürlich auf nicht wenigen Wunschzetteln immer wieder eines ganz oben: "Bitte ein Stromruder!"

Was also tun? Frühzeitig die große Weihnachtsaktion ausrufen? Mit Lamettaschlangen und Tannenreisig voreilig Stimmung machen?

Ein einfaches gelbes Schild in der Auslage tut's auch. Auf dem steht: "... übrigens: Weihnachten ist heuer schon am 24. Dezember!" (Roman David-Freihsl, DER STANDARD - Printausgabe, 25./26. Oktober 2008)