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Wien - Die Belegschaftsvertreter der Austrian Airlines (AUA) bringen am Montag den Antrag auf eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung ein. Einziger Tagesordnungspunkt: Auskunft über Bonuszahlungen an den vierköpfigen AUA-Vorstand für das Geschäftsjahr 2002. Das haben die Teilnehmer an einer Betriebsversammlung am Freitagnachmittag am Flughafen Wien-Schwechat beschlossen.

Mit einem umfassenden Sanierungsprogramm hat die im Herbst 2001 eingesetzte neue AUA-Führung mit dem früheren SAS-Manager Vagn Sörensen an der Spitze die defizitäre und stark verschuldete AUA im Vorjahr wieder auf Gewinnkurs gebracht. Die offenbar dafür ausgesetzte Manager-Belohnung dafür erzürnt jetzt aber die Belegschaft: "Viele fühlen sich geprellt: Das Personal musste bluten, während sich die 15 Prozent Gehaltsverzicht des Vorstands als Augenauswischerei erweisen", sagte AUA-Bord-Betriebsratschef Rudolf Novak am Freitagnachmittag.

Denn der Vorstand bekomme seine gebrachten Opfer jetzt "doppelt oder dreifach zurück": Als Grundgehalt, mit einem Stock-Options-Programm (Aktienoptionen) und einem Incentive-Programm. Über die Höhe dieses Programms gibt es offiziell keine Angaben, in Medienberichten war von einer Million Euro die Rede.

Entgegenkommen bei Arbeitszeiten

Die Belegschaft kündigte indes weniger freiwilliges Entgegenkommen bei den Arbeitszeiten an. Anlass der Sitzung war ein von den Belegschaftsvertretern kritisierter "Vertragsbruch" seitens der Unternehmensleitung, weil diese auf AUA-Flügen vergleichsweise günstigeres Personal der AUA-Tochter Tyrolean Airways eingesetzt hatte. Das Management hat Vorwürfe einer Vertragsverletzung bestritten.

Die kurzfristig einberufene Betriebsversammlung am Freitagnachmittag am Flughafen Wien dauerte gut zwei Stunden, beteiligt haben sich mit rund 300 AUA-Mitarbeiter weniger als an früheren Versammlungen. (APA)