Teeblätter in Seidensäckchen - das war als Werbegag gedacht. Vor hundert Jahren schickte ein englischer Teehändler in New York diese Kostproben an potentielle Kunden. Die verstanden jedoch recht wenig von der klassischen Teezubereitung - und warfen gleich das ganze Sackerl in die Tasse. Damit war dann auch der Teebeutel erfunden.

Foto: derStandard.at/Bojar

Praktisch, aber lange verpönt: Noch im Großbritannien der frühen 1960er Jahre machte das Geschäft mit den Teesackerln gerade einmal drei Prozent vom gesamten Teeabsatz aus. Heute hat sich das Absatz-Verhältnis von Sackerl- und losem Tee umgekehrt.

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Grundregel für guten Sackerltee: "Im Beutel sollen Blätter drin sein, keine Brösel, also Abfallprodukte", sagt Wolff Gärtner von Demmers Teehaus und -stube in der Wiener Mölker Bastei.
Dabei gilt: Rund zwei Gramm Tee reichen für einen Viertel Liter Teewasser. Dementsprechend findet man auch im Sackerl zwischen 1,75 und 2 Gramm Blätter, Blüten, Kräuter oder Früchte.

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Ein heikles Thema: Die Metallklammer, die eine Schnur ans Sackerl heftet. "Viele meinen, das Metall verfälsche den Geschmack - darüber lässt sich streiten. Tee-Eier oder Dauerfilter werden auch aus Metall hergestellt." Wie auch immer: Viele Hersteller sind dazu übergegangen, die Schnur klammerfrei an das Säckchen zu knüpfen.

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Ebenfalls metallfrei: Papierfilter - Teesackerl zum selbst Befüllen, quasi. Die Lasche am Filterende wird zwischen Kanne und -deckel geklemmt und sorgt dafür, dass das Sackerl später nicht in komplizierten Tauchmanövern am Kannenboden gesucht werden muss.

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Baumwollfilter haben im Gegensatz zu ihren papierenen Kollegen den Vorteil, dass man sie mehrmals verwenden kann. Auch vom Füllvolumen sind sie deutlich größer.
Allerdings: "Verschiedene Teesorten sollte man nicht darin zubereiten. Heute Früchtetee, morgen Schwarztee - Da bleiben geschmackliche Rückstände im Stoff, die dann das Aroma verfälschen", warnt Gärtner.

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Filter gibt es nicht nur aus Papier und Stoff, sondern auch aus Metall. Der Vorteil: Diese Version hält sehr, sehr lange. Nachteil: In Sachen Größenflexibilität ist man hier ziemlich eingeschränkt. Für Gerätschaften zur Teezubereitung gilt übrigens das gleiche wie für ihre Kaffee-Pendants: Bitte ohne Spülmittel reinigen. "Aromen und Gerüche werden von Tee sehr stark angenommen. Deswegen am besten nur mit heißem Wasser und notfalls ein wenig Zitronensaft reinigen", rät Gärtner.

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Ein Klassiker der Teezubereitung: Das Tee-Ei. Aber Vorsicht: "Das Teevolumen vergrößert sich bei der Zubereitung. Schwarz- und Grüntee wird im Wasser bis zu fünfmal so groß." Also nicht schon im Trockenzustand das Ei mit Tee vollstopfen. "Tee braucht Platz, um sein Aroma voll entfalten zu können", erklärt Gärtner.

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Die Luxusvariante vom Klassiker: Das schwimmende Tee-Ei "Floatea". Dank speziellem Aufsatz treibt es gemächlich an der Teewasser-Oberfläche dahin. Wenn der Tee genug gezogen hat, kann man das Ei bequem in einer Halterung abstellen.

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Über Accessoiremangel können TeefreundInnen übrigens nicht klagen. Neben der richtigen Beschaffenheit des Filters stellen sich passionierten TeetrinkerInnen auch noch andere Fragen.

Tropfende Teekanne? Tropfschutz in unterschiedlichen Ausführungen schafft Abhilfe.

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Kochendes Wasser hat 100 Grad Celsius. Bestimmte Grüntee-Sorten werden aber mit 60 bis 80 Grad Celsius heißem Wasser aufgegossen. "Man soll das Wasser also zwei bis drei Minuten abkühlen lassen." TeeliebhaberInnen, die es mit der richtigen Aufguss-Temperatur besonders genau nehmen, legen sich ein Teewasser-Thermometer zu. Dieses Modell schwimmt Dank Korkaufsatz in der Kanne.

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Und zu guter letzt: Mit der Teebeutel-Zange bringt man das Sackerl elegant aus und das darin verbliebene Wasser in die Tasse. (nb)

 

Info: www.demmer.at

 

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