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BZÖ-Chef Stefan Petzner (li.) trauert um Jörg Haider (neben ihm Peter Westenthaler).

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Stefan Petzner, Haider-Nachfolger

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Klagenfurt - Wer ist der designierte BZÖ-Chef Stefan Petzner, und in welchem Naheverhältnis stand er zum verstorbenen Jörg Haider. Das beschäftigt Österreichs Öffentlichkeit, seit Petzner vor laufenden Kameras seinen Tränen und seiner Trauer um seinen "Lebensmenschen" Jörg Haider freien Lauf ließ. Petzner war einer der Letzten, die Haider vor seinem Unfalltod lebend gesehen haben.

Am Sonntag gab Petzner im ORF-Radio bei Claudia Stöckls Sendung "Frühstück bei mir" Einblicke in seine persönliche Beziehung zu seinem politischen Mentor und "liebsten" Freund. Er scheute sich nicht, von einer Beziehung zu sprechen, die weit über ein freundschaftliches Maß hinausgegangen wäre. "Wie weit", das wollte Petzner offenlassen, fügte aber hinzu, dass Haiders Witwe Claudia keinen Anstoß daran genommen hätte. "Das, was den Jörg und mich verband, war etwas ganz Besonderes."

Junge Männer, die sogenannte "Buberlpartie", hatten Jörg Haider von Anfang an umgeben. Im BZÖ war man schon kurz nach Haiders Tod über Petzners emotionale Ausbrüche alarmiert und riet ihm, das am Donnerstag vorproduzierte sehr private Stöckl-Interview zurückzuziehen. Der Versuch, beim ORF zu intervenieren, misslang jedoch. Bei Haiders Begräbnis wurde Petzner dann sichtlich zwischen anderen hochrangigen Trauergästen "versteckt".
Über die letzten Stunden Haiders, der sturzbetrunken nach dem Besuch eines Schwulenlokals in der Klagenfurter Innenstadt in den Tod raste, kursieren jede Menge Gerüchte. Eines davon will davon wissen, dass Petzner und Haider auf der Blitzlicht-Party im "Le Carbaret" in Velden heftig gestritten haben sollen.

Streit auf Party?

Egon Rutter, Herausgeber eines neuen Seitenblicke-Magazins, dessen Präsentation der Kärntner Landeshauptmann mit seinem Besuch beehrte, kann das zwar nicht bestätigen, aber andere Partygäste hätten ihm davon erzählt, sagt er zum Standard . Haider habe demnach verärgert das „Le Carbaret" verlassen und sei zu seinem VW Phaeton, mit dem wenig später verunglücken sollte, geeilt. Petzner sei ihm gefolgt, in Haiders Auto eingestiegen und mehrere 100 Meter mitgefahren. Dann sei er zurück zur Party, habe jedoch noch mehrmals mit Haider telefoniert. Unfallexperten halten es für möglich, dass Haider während seiner Todesfahrt zum Handy gegriffen haben könnte.

Bei Ortstafeln "keinen Millimeter abweichen"

Interessant ist auch, dass Haider kurz vor seinem Todescrash mit einem jungen Mann in dem Klagenfurter Szenelokal von einem Berufsfotografen geknipst wurde und wie schnell die Bilder ihren Weg in Medien fanden.
Politisch will Stefan Petzner der harten Linie Jörg Haider treu bleiben. Bei den Ortstafeln werde er "keinen Millimeter" abweichen, es werde auch keine Moscheen mit Minaretten geben. Kopieren will der 27-jährige Studienabbrecher sein großes Vorbild aber nicht. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, Printausgabe, 20.10.2008)