Bild nicht mehr verfügbar.

Hinter den sieben Bergen leben sieben Zwerge - das ist klar. Weniger eindeutig ist, wie Microsoft bei Windows 7 auf die siebente Version kommt.

Foto: Archiv

Anfang der Woche hatte Produktmanager Mike Nash in seinem Blog bekannt gegeben, dass Microsoft erstmals den Codenamen für die nächste Version seines Betriebssystems beibehalten will und der Vista-Nachfolger auch offiziell Windows 7 heißt. Doch was für Nash "ganz einfach" ist, sorgt unter Nutzern und Bloggern für Verwirrung. "Egal wie man zählt, Windows 7 ist nicht die siebente Version von Windows. So einfach ist das", meint Microsoft-Kenner Paul Thurrot.

Microsoft hat im Lauf der Entwicklung von Windows das Namensschema mehrmals geändert. Angefangen von Versionsnummern (3.1) ging man zu Jahreszahlen (95 und 98) und schließlich zu Namen (XP und Vista) über.

Microsoft erklärt sich

Nash nahm in einem weiteren Blog-Eintrag auf die allgemeine Kritik an dem Namen Bezug und versucht zu erklärten, wie man auf Windows 7 kommt. Bei den ersten drei Versionen, welche die Versionsnummern 1.0 bis 3.0 hatten, sei es noch einfach. Danach werde es kompliziert. Nach 3.0 sei NT gekommen, das eigentlich 3.1 sei. Windows 95 sei 4.0. Windows 98, 98 SE und Windows Millennium wurden als 4.0.1998, 4.10.2222, und 4.90.3000 veröffentlicht. 2000 war Version 5.0, XP wurde als 5.1 lanciert. Windows Vista wird als Version 6.0 gezählt, was Windows 7 zur siebenten großen Version mache, so Nash.

Unlogische Zählweise

Thurrot kann diese Zählweise nicht nachvollziehen. Es sei unlogisch, dass XP nur als Version 5.1 gezählt werde, obwohl es sich dabei um eine große Version gehandelt habe. Windows 7, das nur ein kleineres Update zu Vista sein soll, beginnt allerdings mit einer neuen Versionsnummer. Würde man nur die großen Versionen Windows 1.x, 2.x, 3.x, 95, NT 4.0, 2000, XP und Vista zählen, wäre Windows 7 die neunte Version. Zu allgemeinen Verwirrung trage zusätzlich bei, dass es zwei Hauptproduktfamilien von Windows gebe: die DOS-basierte Linie, die mit Windows Me endete und die NT-Linie, die mit Version 3.1 begann.

Update oder doch ein Major Release?

Microsoft wolle mit dem Namen darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei Windows 7 im Grunde um keine neue, große Version handle. Der anfänglich von Microsoft verwendete Versionsname 6.1 deute darauf hin, dass es nur als Update zu Vista (Version 6.0) geplant gewesen sei. Thurrot geht jedoch davon aus, dass nun jedoch mehr Funktionen hinzugefügt worden seien. Auch CEO Steve Ballmer hatte anlässlich der Kritik erst kürzlich betont, dass Windows 7 ein Major Release sei, was sich etwa in zahlreichen Verbesserungen wie der neuen Benutzeroberfläche zeige. (br)