Waidhofen - Ein Wohnraum, in dem zehn Zentimeter hoch Hundekot stand. Pudel, die aus Hunger Jungtiere auffraßen und die bewegungsunfähige Besitzerin anbissen. Diese fürchterlichen Umstände rund um eine niederösterreichische Hundezüchterin kamen nun ans Licht. Die Grünen erheben Vorwürfe gegen die Behörden.

Bergung der Frau

Aufgeflogen ist die Affäre, nachdem am Sonntag Nachbarn eine 63-jährige Pudelzüchterin in ihrem Haus in Pommersdorf (Bez. Waidhofen an der Thaya) gefunden hatten. Sie lag in einem Wohnraum, in dem sich auch rund 60 Hunde tummelten, berichtet Erwin Schlosser, der bei der Bergung der Frau anwesend war. Am Montag starb die Frau schließlich in einem Krankenhaus.

Verwahrloste Hunde

Um die vollkommen verwahrlosten Hunde kümmern sich nun verschiedene Tierschutzorganisationen. "Einige der Tiere können kaum mehr gehen, sie wurden offensichtlich auch nie ins Freie gelassen", schildert Johanna Winter vom Tierschutzverein Klosterneuburg die Situation. Für sie ist vollkommen unverständlich, wie es überhaupt so weit kommen konnte.

Behörden griffen nicht ein

Eine Frage, die auch die niederösterreichischen Grünen beschäftigt. Denn vor vier Jahren habe der Amtstierarzt die Reduktion der damals 30-köpfigen Zucht und die Kastration der Tiere gefordert, merken sie in einer Aussendung an. "Seither haben die Behörden aber offensichtlich jegliche Kontrolle der damaligen Anweisungen verschlafen", sind die Grünen empört. (moe, DER STANDARD Printausgabe 27.2.2003)