Nachdem indisches - oder zumindest so gedeutetes - Kulturgut auch hierzulande vor Kino und Charts nicht Halt macht, fühlt sich diesen Freitag das Subzero bemüßigt, dem Asian Underground mittels neuer Club-Schiene zu huldigen. Die Idee hat mindestens einen so langen Bart wie einst Ravi Shankar, aber manche brauchen halt länger.

Wer dennoch die Kellerräumlichkeiten in der Siebensterngasse aufsuchen möchte, bekommt die übliche Interpretation indischer Unterhaltung durch blasse Mitteleuropäer geboten. Sprich: Bollywood-Filmchen werden über die Leinwand flimmern, das gebotene Essen schmeckt schärfer als bei McDonald's, und wer Lust hat, bekommt ein Henna-Tattoo gepinselt. Die Beschallung besorgt der Intoxication DJ Pool. Live MCs werden auch erwartet.

Nur einen Steinwurf vom Subzero entfernt, bekommt man am selben Abend Ähnliches geboten, aber mit wesentlich mehr Authentizität. Hans Kulisch lädt zum Delhi Delights Club ins Wirr, um unter dem Arbeitstitel "India Remixed" asiatische Sounds zu präsentieren. Schließlich hat Kulisch damit schon experimentiert, als andere Veranstalter noch dem vorletzten Trend nachhechelten. Ebenfalls asiatisch unterwegs: DJ Tom Koch und Gast-Plattenverleger Gerd Schicketanz.
(lux/ (DER STANDARD, Printausgabe, 27.2.2003)