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Isla Espiritu Santo/Mexiko - Eine der letzten unbewohnten Inseln im Golf von Kalifornien soll vor dem Bau von Hotelanlagen geschützt werden. Die Eigentümer des 9.520 Hektar großen Eilands haben ihre Grundstücke an die mexikanische Regierung verkauft, um das Naturparadies in seinem unberührten Zustand zu bewahren. Die Isla Espiritu Santo - zu deutsch Insel des Heiligen Geistes - ist Heimat von fünf weltweit einmaligen Säugetier- und Reptilienarten. Auf den Felsbänken ringsum tummeln sich zahlreiche Seelöwen.

Den Kaufpreis von umgerechnet 3,1 Millionen Euro brachten private Naturschutz-Organisationen auf, den mexikanischen Steuerzahler kostet die Verstaatlichung der Insel also nichts. Präsident Vicente Fox bezeichnete den Handel als vorbildlich. Ein Sprecher der bisherigen Eigentümergemeinschaft erklärte: "Unternehmen aus dem In- und Ausland hatten uns weit mehr Geld für das Land geboten. Aber angesichts der natürlichen Schönheit der Insel haben wir dem Verkauf an die Regierung zugestimmt, damit alle Mexikaner etwas davon haben."

Seelöwen statt Baulöwen

Die Insel ist unter Bauunternehmern heiß begehrt, weil der Tourismus im Golf von Kalifornien seit zehn Jahren beständig zunimmt. Obwohl das Tierparadies schon seit 1978 unter Naturschutz steht, wurden dort 1999 mehrere Bungalows errichtet, die die Regierung inzwischen wieder abreißen ließ. Seither wird streng darauf geachtet, dass neben den Fischern aus der Umgebung nur wenige Touristen die Insel besuchen - Kajak-Fahrer, Taucher und einige Camper.

Die Verstaatlichung der Insel ist das Ergebnis jahrelanger Verhandlungen der unabhängigen mexikanischen Naturschutzorganisation Fundea. Zusammen mit anderen Verbänden wie dem WWF sammelte sie Spenden für den Kauf der Insel, zusätzliche 1,5 Millionen Dollar kamen für die Pflege des Reservats zusammen. Sie wird von einer Regierungskommission übernommen. (APA/AP)