Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hält direkte bilaterale Verhandlungen mit Nordkorea im Streit um dessen Atomprogramm "nicht für sinnvoll". Derartige Gespräche würden "sehr schnell" darauf hinauslaufen, dass die nordkoreanische Regierung sich für die Aufgabe ihres Nuklearprogramms bezahlen lassen wolle, sagte Rumsfeld am Dienstag in Washington: "Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass wir dafür irgendeinen Preis zahlen würden." Das nordkoreanische Atommaterial sei im übrigen nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt bedrohlich.

In dem seit Monaten andauernden Konflikt setzt die US-Regierung auf internationale Vermittlung, die die Führung in Pjöngjang jedoch ablehnt. US-Außenminister Colin Powell hatte sich bis Montag bei einer dreitägigen Asienreise um eine Beilegung der Krise bemüht. Ausgelöst wurde der Streit im Oktober, als Nordkorea nach US-Angaben ein geheimes Plutoniumprogramm einräumte. Im Jänner stieg das Land aus dem Atomwaffensperrvertrag aus. (APA)