AOL Time Warner will seine Buchsparte verkaufen und ist bei Random House, der amerikanischen Buchsparte von Bertelsmann, sowie der zur News Corp. gehörenden US-Buchfirma HarperCollins auf Interesse gestoßen. Die Diskussionen seien nur vorläufiger Art gewesen, und es seien keine Bedingungen diskutiert worden. Dies hat die "New York Times" am Dienstag in ihrer Online-Ausgabe berichtet.

AOL Time Warner erhofft sich nach Darstellung der Zeitung beim Verkauf der Buchsparte 400 Millionen Dollar (373 Millionen Euro). Zu der Sparte gehören Warner Books und der Verlag Little,Brown. Ein Investmentfonds werde wahrscheinlich ein Gebot um 350 Millionen Dollar machen, um beim Weiterverkauf des Geschäfts zu profitieren.

Bertelsmann habe ein stärkeres Interesse gezeigt als die News Corp. Random House ist der größte amerikanische Buchverlag. Die AOL-Time-Warner-Buchsparte ist Nummer fünf.

Erste Gebotsrunde

Die Investmentbank Merrill Lynch ist mit dem Verkauf beauftragt worden. Sie habe vergangene Woche mehreren Verlagsfirmen und Investmentfonds Finanzunterlagen über die Sparte zukommen lassen. Eine erste Gebotsrunde sei in einigen Wochen zu erwarten. Es könnten sich auch andere Verleger melden.

AOL Time Warner wolle seine Buchsparte verkaufen, um seine Schulden zu reduzieren, die bald 29 Milliarden Dollar erreichen könnten. Das Unternehmen wolle auch andere Geschäfte verkaufen. Die Warner Music stehe ganz oben auf der Liste möglicher Verkäufe. Die britische Musikfirma EMI sei an einer Mehrheitsbeteiligung an der der Warner Music interessiert, hatte das "Wall Street Journal" berichtet.

AOL Time Warner habe bereits die Hälfte seiner Kabelkanäle Comedy Central und Court TV und seine drei professionellen Sportteams in Atlanta zum Verkauf gestellt, erklärte die "New York Times". Das Unternehmen wolle im Frühjahr im Zuge eines Börsengangs auch eine Minderheitsbeteiligung an der Kabelfernsehfirma Time Warner Cable veräußern. (APA/dpa)