Die Luft sei draussen aus dem Weltcup, heißt es nicht ganz von ungefähr nach einer WM wie der in St.Moritz, einem Maier-Comeback und vor allem angesichts der wenig attraktiven verbliebenen Reststationen. Also kehrt der Weltcup-Alltag in Garmisch zurück, beim einzigen Rennen dieser Saison in Deutschland, nachdem die für nächste Woche hier angesetzten Damenrennen zusammen mit der Berchtesgaden-Absage am Patscherkofel verlegt wurden. Man befindet sich also sowieso schon in einem Land, daß die Alpinen stiefväterlich behandelt, in Val di Fiemme ist nordische WM, der deutsche Downhiller Max Rauffer verletzt sich auch gleich an beiden Beinen - linkes Knie, rechtes Sprunggelenk -, und unser Hermann bei "Wetten, dass" von der Aussenstation Berlin reißt das ganze auch nicht unbedingt raus.

Daß Garmisch sich dann als schwierigste Abfahrt der Saison darstellt, steht im krassen Gegensatz zur erwarteten Stimmung. Nichts mit Luft draussen, die extrem brutale Präparierung der Kandahar erfordert höchste Konzentration, schwieriger als in Bormio sind die Bedingungen. Und daß die deutschen Halbschuhtouristen in der österreichischen Unterkunft kein Verständnis haben für den samstäglichen Fernsehabend an der Bar, das kann doch wohl nur an der durchorganisierten Urlaubsstimmung liegen. Immerhin kam es nicht zur Kunstpause des ORF, mit den Damenrennen in Innsbruck nächste Woche kehrt der Skizirkus dann noch einmal in interessensverankerte Gegenden. Den Herren kan man viel Spass wünschen in Asien - wenn es da nicht noch Kristallkugeln zu holen gäbe. Weil der Skifahrer muß seine Arbeit machen, auch wenn das Interesse der Massen der Jahreszeit und der bisherigen Überflutung entsprechend abschwächt. (Harriet Meyer)