Werber außer Rand und Band: Octave Parango (Jean Dujardin, re.), der Held von Jan Kounens Groteske "39,90".

Foto: Luna Film

"Alles ist käuflich" - so lauten Credo und pessimistischer Weltbefund des Helden gleichermaßen. Octave Parango (Jean Dujardin), erfolgreicher Werber, wird allerdings von wachsendem Zweifel beschlichen, ob er seine Existenz noch länger nach diesem Leitsatz ausrichten will.

Das daraus erwachsende Drama stand zunächst im Zentrum eines Romans, den der französische Autor Frédéric Beigbeder vor nunmehr fast zehn Jahren veröffentlichte. Damals, in Prä-Euro-Zeiten, trug er den Titel 99 Francs. Dies war zugleich der Verkaufspreis des Buches, mit jeder Übersetzung änderten sich auch die Summe und die Währung.

Ins Kino kommt er nun mit einem wohl nur noch symbolisch gemeinten 39,90 ausgepreist. Und diese Verschiebung ins Unverbindliche verweist bereits auf ein Grundproblem dieser schrillen Groteske: Denn auch das spätyuppieske Soziotop, das sie aufmischt, wirkt inzwischen ein wenig angejahrt.

Durch die Hölle geht's ins Paradies

Nun ist es zwar nicht so, dass es einen Mangel an Comicadaptionen gäbe. Doch Hellboy - Die Goldene Armee, wie schon der erste Teil in der Regie Guillermo del Toros, ist eine von denen, die man nicht versäumen sollte - das rare Beispiel einer Großproduktion, die über beglückenden handwerklichen Detailreichtum verfügt. Weniger originell: Nanny Diaries, inszeniert vom Duo Berman/Pulcini (American Splendor), in dem Scarlett Johansson den Snobismus einer New Yorker Upper-Class-Familie erdulden und überwinden lernen muss. Außerdem: Richard Gere und Diane Lane im schwülstigen Liebesdrama Das Lächeln der Sterne, die heimische Sexfilm-Satire Schlimmer geht's nimmer sowie der putzige Kinderfilm Der Mondbär. (irr, kam / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.10.2008)