Der AUA fehlen die Passagiere. Im Charter und im Europa-verkehr gab es den größten Rückgang

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Wien - Der AUA setzt die geringere Nachfrage infolge der Konjunkturflaute weiter zu: Im September sank die Zahl der Passagiere im Vorjahresvergleich um vier Prozent auf rund eine Million. Zum Vergleich: Die Swiss konnte ein Plus von 8,3 Prozent verzeichnen. Der Wiener Flughafen erreichte im September immerhin ein Plus von 1,2 Prozent.
Die AUA bleibt zwar nach wie vor bei der Verlustprognose für heuer von bis zu 90 Millionen Euro. Doch gibt es Befürchtungen, dass der deutliche Passagierrückgang die ohnehin angespannte Ertragssituation zusätzlich belastet.

UniCredit-Analyst Paul Wessely glaubt, dass die AUA-Aktie in den nächsten 14 Tagen wegen des anstehenden Verkaufs stark nachgefragt sein wird. Am Mittwoch stieg der Kurs um fast sieben Prozent auf 4,17 Euro. Der für einen Verkauf relevante Durchschnittskurs der letzten sechs Monate ergibt derzeit einen Wert von 4,40 Euro. Wie berichtet, müssen die Bieter bis 21. Oktober ihre Angebote abgeben.

Interessant an den September-Zahlen ist die Entwicklung der Focus-East-Region (bei der AUA inklusive Naher Osten). Während die AUA auf ihrem Spezialgebiet im September einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent verzeichnete, zählte der Flughafen in die Ostregion um 18,5 Prozent mehr Passagiere. Das bedeutet: Die AUAprofitiert am Wachstum Richtung Osteuropa nicht in dem Ausmaß wie der Flughafen. Angesichts des sinkenden Ölpreises senkt die Lufthansa ihre Treibstoffzuschläge um drei (Kurz- und Mittelstrecke) und um fünf Euro (Langstrecke), die AUA vorerst nicht.

Die Investmentbank Rothschild sucht zwar weiter nach einem strategischen Partner für SkyEurope, doch dürfte außer dem Fonds York, der bereits 29,9 Prozent an der Airline hält, niemand Interesse haben. York bot an, alle Aktien an der operativen Tochter SkyEurope Airlines a.s. und einen dreiprozentigen Anteil an SkyEurope Hungary zu einem symbolischen Preis samt den Verbindlichkeiten zu erwerben. Danach ist eine signifikante Kapitalerhöhung geplant. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2008 summierte sich der Nettoverlust auf 45,4 Millionen Euro. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.10.2008)