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Schminke als Selbstdarstellung oder Ablenkung vom Selbst?

Tokio - Geschminkte Frauen, die sich selbst im Spiegel erblicken, reagieren laut einer japanischen Studie, als ob sie eine Fremde sähen. Bei Untersuchungen hätten sie einen Zusammenhang zwischen Make-up und Gehirnfunktionen entdeckt, erklärten die WissenschafterInnen um den Hirnspezialisten Kenichiro Mogi am Dienstag.

Bei einer Untersuchung mit 17 Frauen im Alter zwischen 20 und Anfang 30 fanden die ForscherInnen heraus, dass deren Gehirn ähnlich wie beim Anblick eines fremden Gesichts reagierte, wenn sie ihr eigenes geschminktes Antlitz im Spiegel sahen. Die ForscherInnen vermuten, dass das Tragen von Make-up dazu beiträgt, sich selbst objektiver wahrzunehmen. Daher könne es die Kommunikation mit anderen verbessern.

Mogi erklärte, auf Grundlage der Erkenntnisse könne möglicherweise Kosmetik entwickelt werden, die Frauen hilft, stärker auf andere zuzugehen. "Wir ergründen allmählich, wie Frauen Kosmetik als starke Waffe gebrauchen, um sich selbst darzustellen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen", sagte ein Sprecher des Kosmetikunternehmens Kanebo, das mit den WissenschafterInnen zusammenarbeitet. (APA/AFP)