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Kurze Verschnaufpause an den Börsen

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Grafik: APA

Während die Aktienindizes in Europa nach der späten US-Erholung an der Wall Street deutlich ins Plus zogen, baute der Wiener Leitindex ATX seinen Verlust aus und fiel im Tagesverlauf deutlich unter 2000 Punkte. Die heimischen Aktien gaben bis zu 5,6 Prozent ab.

Die Erste Bank führte die Liste der Verlierer an und gab mehr als 15 Prozent ab. Auch Andritz büßte zeitweilig mehr als zehn Prozent ein. Die Immobilienaktie Immoeast konnte hingegen knapp zehn Prozent zulegen. Die Immofinanz stürzte um mehr als sieben Prozent ab.

Insgesamt waren die Börsen weltweit weiter sehr volatil. Die meistgehandelte Aktie war in Europa die UniCredit, nachdem bekannt geworden war, dass libysche Investoren, allen voran die staatliche Libyan Investment Authority, einen Anteil von 4,2 Prozent an der italienischen Großbank halten. Die Aktie der UniCredit stieg darauf im frühen Handel um gut zehn Prozent, musste aber im Laufe des Handelstages einen Teil ihrer Gewinne wieder abgeben.

Doch auch andere Bankentitel standen am Freitag im Fokus der Anleger. In England zählte etwa die Royal Bank of Scotland mit einem Plus von mehr als fünf Prozent zu den Gewinnern, in Deutschland die Deutsche Bank und die Postbank. Der deutsche Leitindex DAX legte im Tagesverlauf um insgesamt mehr als 4,4 Prozent zu, konnte diese Gewinne aber nicht halten. Die Verliererliste führt in Deutschland der Wolfburger Autokonzern Volkswagen an, der bis zu 11,2 Prozent verlor. Schlechte Daten vom US-Immobilienmarkt belasteten besonders die amerikanischen Börsen. Die Zahl neuer Häuser sank auf ein 26-Jahres-Tief. Der Dow Jones Industrial Average öffnete mehr als 2,5 Prozent im Minus, erholte sich aber wieder leicht.

Auch an den Rohstoffbörsen ging es am Freitag auf und ab. Der Goldpreis fiel auf unter 800 Dollar je Feinunze, während Rohöl wieder leicht über 70 Dollar je Fass notierte. An den Geldmärkten geht die leichte Entspannung der Situation hingegen weiter. Zum ersten Mal seit Juli sind auf Wochensicht die Kosten der Banken gefallen, sich am Interbankenmarkt mit Geld zu versorgen. (Reuters, sulu, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18./19.2008)