Junge Männer mit hehren Ambitionen - Frauen stören dabei tendenziell: Kari, Philipp und Erik in Joachim Triers "Auf Anfang".

Foto: Luna Film

Erik und Philipp sind Freunde seit der Schule. Gemeinsam gehen sie auf Punkkonzerte und verehren den öffentlichkeitsscheuen Dichter Sten Egil Dahl, ein einstiges literarisches Wunderkind. Auch Philipps eigene Karriere als Romanautor beginnt hoffnungsvoll. Nach einem psychischen Zusammenbruch hat er jedoch Mühe, sich wieder ins Leben einzufinden. Der ungleich emotionslosere Zugang des smarten Erik erweist sich da scheinbar als tragfähigere Überlebensstrategie im gegenwärtigen Literaturgeschäftsbetrieb.

Der norwegische Regisseur Joachim Trier erzählt in seinem Regiedebüt Auf Anfang [:reprise] von gutaussehenden jungen Bürgersöhnen und deren Identitätssuche zwischen Pennälerromantik, intellektueller Egomanie und schlichtem Machismo: als vertracktes, anziehendes, mitunter zu oberflächenfixiertes Verwirrspiel, in dem Rückblenden, Vorwegnahmen und Tagträume kaum zu unterscheiden sind.

Kuriose Abenteuer

Hollywood-Jungstar Shia LaBeouf lässt sich in D. J. Carusos Verschwörungsthriller Eagle Eye - Außer Kontrolle in ein kompliziertes Katz-und-Maus-Spiel verstricken.

Außerdem neu: die polnische Tragikomödie Eine Hochzeit und andere Kuriositäten / Wesele von Wojtek Smarzowski, Valeria Bruni-Tedeschis zweite Regiearbeit Actrices, der Schweizer Dokumentarfilm Sieben Mulden und eine Leiche von Thomas Haemmerli und das deutsche Kriegsfilmabenteuer U-900.

Das Stadtkino zeigt Alexander Kluges filmische Großunternehmung Nachrichten aus der ideologischen Antike. Im De-France-Kino findet die Kurdische Filmwoche statt (9. bis 16. 10.), Kroatische Filmtage werden von 13. bis 15. 10. im Top-Kino ausgerichtet. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.10.2008)