China ist im Wandel. Oliver Bolch hat das Land in Bilder dokumentiert. Einige davon zeigt eine Ansichtssache.

Foto: Oliver Bolch

China befindet sich im Aufbruch. Mit dem wirtschaftlichen Erwachen geht auch die Befreiung aus der selbst gewählten Isolation einher, die der Kommunismus über Jahrzehnte mit sich brachte.

Heute stellt sich die Frage, ob die fünftausendjährige Kultur Chinas diese Veränderungen überstehen wird. Oliver Bolch begibt sich in einer Live-Reportage über das riesige Reich auf Spurensuche.

Zwanzig Jahre war Bolch in China unterwegs und hat die Facetten aus einem unüberschaubaren Land gesammelt. Sie verbinden sich in seinem Vortrag zu einem Mosaik der Gegensätzlichkeiten. Millionenstädte wie Peking, Shanghai oder Hong Kong erstrahlen bei Einbruch der Dunkelheit in tausenden Lichtern. Gleichzeitig werden gewachsene Altstadtviertel dem Fortschritt geopfert und verschwinden aus dem Stadtbild. In abgelegenen Gegenden jedoch hat das traditionelle China bis heute überlebt.

In Fenghuang oder im mittelalterlichen Städtchen Pingyao begegnet Oliver Bolch der chinesischen Tradition in Architektur, Kultur und Alltag. Die kunstvollen Terrassen der Reisbauern von Ping An zeugen von einer langen Geschichte landwirtschaftlicher Techniken, die sich in den letzten 800 Jahren kaum verändert haben.

Die Rundhausdörfer der Hakka in der Provinz Fujian legen Zeugnis ab von der Notwendigkeit, sich gegen Banden zu schützen. Im winterlichen Nordosten Chinas dokumentiert er bei minus 40 Grad Celsius das Eislaternenfest von Harbin.

Oliver Bolch gelingt es, in seinem Buch - und bei seinem Live-Vortrag - einen Bogen über ein Reich zu spannen, das nur schwer erfassbar ist. Dabei fängt er die Kontraste einer Gesellschaft ein, die sich im Wandel befindet und alte Gewohnheiten und Bräuche zugunsten des Fortschritts hinter sich lässt, gleichzeitig aber auch versucht, die eigenen Kultur zu bewahren. Originalgeräusche und Musik machen den Vortrag zu einem lebendigen Erlebnis und nehmen den Zuseher mit auf die Reise durch das Reich der Mitte. (red)