Hartmut Sieper: "Investieren in Afrika", Finanzbuch-Verlag 2008,
493 Seiten, Euro 29,90.

Foto: Finanzbuch-Verlag

Afrika ist ja nicht gerade das Land, an das man als Erstes denkt, wenn man investieren will. Nicht einmal, wenn man ein besonders risikoreicher Zocker ist. Doch bei der Suche nach exotischen, quasi unentdeckten Finanzplätzen ist Afrika ein logischer Ort, von dem man finanztechnisch wenig bis nichts weiß.

Diese Lücke füllt "Investieren in Afrika" , wenn auch nur teilweise: Wer wissen will, wie die Börse in Sambia oder Mosambik aussieht und welche Werte dort gehandelt werden, ist damit genau richtig.

Den Informationsbedarf des typischen, interessierten Aktientraders erfüllt das Buch über weite Strecken aber leider nicht.

Da wird über die Wirtschaftsentwicklung eines einzelnen Staates und die Mentalität der Bevölkerung mehr berichtet als über die Regulatorien, denen diese Länderbörse unterliegt.

Dennoch: Es gibt viele Börsen in Afrika, und es gibt eine Unzahl von komplett unbekannten Werten, die dort gelistet sind, häufig aus dem Rohstoff- und Agrarbereich. Das Buch lässt sich gut als Entdeckungsreise der anderen Art verwenden: diese Werte zu erforschen, eventuell auch zu kaufen - so dies möglich ist. Online, erfährt man, geht nämlich fast nichts. Man muss hinfahren oder braucht einen ortsansässigen Trader. (Katharina Lang, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.10.2008)