Verein Ute Bock (Hg.), "Passage ins Paradies - Grenzenlose Geschichten". € 15,- / 192 Seiten. Residenz Verlag, 2008

Residenz Verlag

Für Ute Bock, die sich seit den späten Sechzigerjahren für die Schicksale von Asylwerbern in Österreich engagiert, denen sie in organisierten Wohnungen Unterkunft und Verpflegung gibt, sind Probleme wie die erst kürzlich eskalierte finanzielle Situation des Flüchtlingsprojekts, lange kein Grund, ihre Arbeit zu unterbrechen. Sie schafft es im Gegenteil immer wieder, immer mehr Menschen zu mobilisieren. Der Salzburger Residenz Verlag spendete Bock nun nicht nur Bücher im Wert von 3000 Euro, er gibt nun auch eine schöne Geschichtensammlung heraus, aus deren Verkauf zwei Euro pro Buch an Frau Bock gehen sollen. In Passage ins Paradies, einem Buch, das sich auch wunderbar zum Vorlesen eignet, werden Geschichten vom Wind über die Grenzen hinweg durch die Länder getragen. Diese Geschichten erzählen von fremden Kulturen, bekannten Bildern, neuen Orten und vertrauten Gefühlen.

Unter den Autoren, die ihre Texte als Spenden zur Verfügung gestellt haben, sind der in Wien lebende bulgarische Autor Dimitré Dinev ("Es war einmal in Afrika") und Doris Dörrie. Michael Ende, der über einen Teddy erzählt, der auf der Suche nach sich selbst vielen Tieren begegnet, Christine Nöstlinger und Käthe Recheis, die von Sternfohlen und Wolfsjungen schreibt. Friederike Mayröcker dichtet einen "Postkasten-Brief" vom fliegenden Pferd und Peter Turrinis Lyrikbeitrag handelt von einem Schutzengel, der "immer schneller war als ich". (Isabella Hager, DER STANDARD Printausgabe 4./5.10.2008)