Zinöcker und Hamrouni im Kruger's.

Foto: Rottenberg

Auch wenn das heute niemand mehr sieht: Die Gegend um die Krugerstraße in der Wiener Innenstadt war einst ein "einschlägig" beleumundetes Viertel. Und jener Ort, an dem heute Nachtschwärmer an der Theke sitzen, war bis zu seinem Umbau zu "Kruger's American Bar" ein Pornokino.

So war es kein Wunder, dass Kruger's-Betreiberin Hedwig Zinöcker und ihr Barchef Mounir Hamrouni beim Zehn-Jahres-Fest der Bar die "wilden" 30er-Jahre für Motto und Dresscode wählten: "Auf Hausnummer 6 soll es eine legendäre Musik- und Tanzbar gegeben haben", erklärte Zinöcker, "leider haben wir niemanden gefunden, der sich an ihren Namen erinnert. Aber wir betreiben hier heute Geschichtsverlängerung."

Dass die 30er-Jahre auch für Wirtschaftskrise und Aufstieg der extremen Rechten stehen, sei ihr zwar klar, "aber diese Parallele ist unbeabsichtigt. Wir planen unser Fest ja schon länger als seit einer Woche." (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 4./5.10.2008)