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Ganz Deutschland ist von Google besetzt? Nein, denn ein kleines Land wehrt sich. Schleswig-Holstein will nicht über Street View erfasst werden.

Foto: Archiv

Auf Deutschlands Straßen sind immer öfter kleine, schwarze Autos mit einem übergroßen Kameraufbau zu bestaunen. Diese fahren im Auftrag von Suchmaschinenhersteller Google durch die großen Städte und filmen für "Street View" die Straßenzüge mit. Nun hat das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein jedoch, nach wachsender Kritik, das Abfotografieren untersagt.

Kritik in Deutschland

Schon seit geraumer Zeit steht Googles Street View in Deutschland im Zentrum der Kritik. Viele DatenschützerInnen sehen durch die Privatsphäre durch das Abfotografieren gefährdet. Zudem würden solche Aktionen zur deutschen Rechtslage im Widerspruch stehen. Google Deutschland beruft sich jedoch auf seine US-amerikanische Mutter, aus deren Sicht die "Street View"-Aktionen rechtmäßig und legitim sind. Dennoch werde man bis auf weiteres nicht in Schleswig-Holstein aktiv arbeiten. Sollte man dennoch entsprechende schwarze Google-Autos auf den Straßen sehen, so würde dies rein aus logistischen Gründen sein, so ein Google-Sprecher gegenüber Heise.

Erfolg

Für den Leiter des schleswig-holsteinischen Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD), Thilo Weichert, bedeutet diese Entwicklung einen ersten Teilerfolg. Allerdings will der Datenschützer, dass diese Vorgehensweise auf ganz Deutschland ausgedehnt wird, da die Datenerhebung nicht mit dem deutschen Bundesdatenschutzgesetz vereinbar sei. Auch wenn es sich um Daten - beziehungsweise Bilder - aus einem allgemein zugänglichen Bereich handle, würde es durchaus aufgrund von schutzwürdigen Interessen der Betroffenen ein Veröffentlichungsverbot geben. Weichert sieht eine potenzielle Gefahr, die sich aus dem optischen Rundum-Gesamteindruck ergibt, da so sehr viele Informationen, etwa über die äußere Gestaltung von Haus, Wohnung oder Garten und auch deren wirtschaftlichen Wert gewonnen werden könnten.(red)