Wien - "Das Training am Simulator und der Einsatz am Gerät - das ist dann immer noch ein bisserl anders", erläutert Wiener-Linien-Sprecher Johann Ehrengruber im Standard-Gespräch. Das Austauschprogramm für Mitarbeiter des Verkehrsunternehmens wurde vor allem für Großereignisse eingeführt, um in der Praxis beobachten und erleben zu können, wie Kollegen den Ansturm von Besuchermassen bewältigen.

Initiiert wurde das Austauschprogramm als Vorbereitung für die heimische EURO. Dafür wurden bereits 2006 Mitarbeiter für ein paar Tage zur Fußball-WM nach Deutschland geschickt, um in München bei der Beförderung von Fanmassen einschlägige Erfahrungen zu sammeln. Der Austausch wird für die unterschiedlichsten Mitarbeiter durchgeführt - "von der Führungsebene bis zum Stationswart", erläutert Ehrengruber. "Da geht es vor allem um Praxisnähe: Wie muss man in bestimmten Situationen handeln, worauf muss man aufpassen?"

In der Folge waren Mitarbeiter von deutschen Verkehrsunternehmen beim Donauinselfest und während der EURO in Wien zu Gast. "Die hatten einen Tag lang gemeinsam mit ihren Wiener Kollegen die U2-Station beim Stadion gemanagt", berichtet Ehrengruber.

Derzeit sind vier Wiener-Linien-Mitarbeiter beim Oktoberfest. Die Situation sei vergleichbar mit dem Inselfest, sagt Ehrengruber. Nur, dass dort die Intervalle länger seien und die Fahrgäste oft "in einem anderen Zustand sind wie jene im Berufsverkehr". (frei, DER STANDARD Printausgabe, 02.10.2008)