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Monika Hauser, Preisträgerin des Right Livelihood Awards

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Frankfurt/Main - Nach der Auszeichnung mit dem Alternativen Nobelpreis erwartet die Ärztin Monika Hauser von der deutschen Regierung, "dass man uns zuhört". Im AP-Gespräch forderte sie am Mittwoch erneut, dass Bundeswehrsoldaten vor einem Auslandseinsatz geschult und für das Problem sexueller Gewalt gegen Frauen sensibilisiert würden. "Man kann sich nicht verschließen vor der Realität, dass unsere Jungs vor Ort in Bordelle gehen, in denen auch Minderjährige arbeiten", sagte sie.

Sie erwarte, dass das Militär hier präventiv vorgehe, erklärte sie. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte sie auf, das Thema sexualisierte Kriegsgewalt gegen Frauen in der Außen- und Sicherheitspolitik zu verankern. Deutschland könne hier federführend vorangehen, sagte Hauser.

Die umgerechnet gut 50.000 Euro, die sie als Preisträgerin erhält, sollen zwei Projekten zugutekommen, "einem alten und einem neuen": Mit einem Teil will Hauser das Frauentherapiezentrum Medica Zenica unterstützen, das sie 1993 gründete und das inzwischen selbstständig arbeitet. Das Zentrum kämpfe derzeit ums Überleben, weil es nicht mehr genug Spenden erhalte, sagte die Ärztin.

Die andere Hälfte bekommen Projekte in Ostkongo. Dort arbeitet Medica Mondiale mit der lokalen Frauenorganisation PAIS zusammen, Mit dem Preisgeld soll unter anderem die Schulung von Mitarbeiterinnen finanziert werden, die vergewaltigte Frauen versorgen, sowie eine psychologische Betreuung. (APA/AP)