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Eine neue Software zum vermeintlich illegalen Kopieren von DVDs sorgt für heftigen Streit vor Gericht. Sechs große Hollywood-Studios haben über ihren Interessenverband am Dienstag Klage gegen den Multimedia-Spezialisten RealNetworks vor einem Bezirksgericht in Los Angeles eingereicht.

"RealDVD"

Sie werfen dem Unternehmen vor, mit seiner neuen Software "RealDVD" auf illegale Weise den Urheberrechtsschutz zu umgehen und fordern ein Aussetzen des Verkaufs. Die Kläger, darunter Walt Disney, Warner Bros, Fox, Universal City Studios, Viacom, Paramount und Sony, befürchten, dass Nutzer kopiergeschützte DVDs mit "RealDVD" ungehemmt kopieren können. RealNetworks hat inzwischen Gegenklage bei einem Gericht in San Francisco eingereicht und pocht auf die Rechtmäßigkeit der Software.

"Wir sind enttäuscht"

Der Multimedia-Hersteller betont, dass die neue Software den Konsumenten lediglich erlaubt, ihre rechtmäßig erworbenen DVDs auch ohne DVD-Laufwerk abzuspielen. "RealDVD", das seit Dienstag in den USA für rund 30 Dollar (21,3 Euro) auf dem Markt ist, erlaube es, eine Kopie inklusive des Kopierschutzes auf dem PC zu erstellen. "Wir sind enttäuscht, dass die Filmindustrie in die Fußstapfen der Musik- Industrie tritt", heißt es in einer Mitteilung von RealNetworks. Statt es zu begrüßen, dass neue Technologie ihren Kunden mehr Flexibilität und Mehrwert beschert, versuche sie, diese Vorteile zu unterbinden.

"StehlDVD"

"RealNetworks' "RealDVD" sollte besser "StehlDVD" heißen", hält Greg Goeckner, stellvertretender Vorsitzender der Motion Picture Association of America (MPAA) in einer Mitteilung des Interessenverbands dagegen. "RealNetworks weiß, dass sein Produkt gegen das Gesetz verstößt und unterwandert das hart erworbene Vertrauen, das zwischen Amerikas Filme-Machern und der Technologie- Gemeinde gewachsen ist." Nach Angaben von RealNetworks war die Filmindustrie erst kürzlich bei einer ähnlichen Klage gegen einen Software-Hersteller vor Gericht gescheitert.(APA/dpa)