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Faymann erwartet den Auftrag zur Regierungsbildung vom Präsidenten am 8. Oktober.

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Pröll wollte sich einmal mehr nicht festlegen, ob die ÖVP zu einer Regierungsbeteiligung bereit ist.

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Nach der Wahl ist es Tradition, dass die Parteichefs zum Bundespräsidenten pilgern. Den Anfang gemacht hat heute Werner Faymann. Der SPÖ-Chef blieb eineinhalb Stunden bei Heinz Fischer, um dann zu verkünden, was er ohnehin seit Tagen vorbetet: Er will eine mögliche Koalition lediglich mit der Volkspartei verhandeln und möglichst rasch eine neue Regierung bilden. Faymann sagte außerdem, er erwarte den Auftrag zur Regierungsbildung vom Präsidenten am 8. Oktober. "Es ist üblich, dass der Parteiobmann der stärksten Partei den Auftrag erhält", so Faymann. Der Termin mit Fischer sei bereits vereinbart.

Pröll weiter ohne Koalitionsfestlegung

Kurz vor 12.00 Uhr kam dann der designierte ÖVP-Chef Josef Pröll in der Hofburg an. Gut fünfzig Minuten dauerte das Treffen mit Fischer. Pröll betonte wie zuvor, es gäbe keine Festlegung in seiner Partei auf eine Große Koalition. Er habe dem Bundespräsidenten auch mitgeteilt, dass es einen diesbezüglichen Parteivorstandsbeschluss der ÖVP gibt, alle Optionen, also auch den Gang in die Opposition, zu prüfen.

Skeptisch zeigte sich Pröll, was die Möglichkeit einer schwarz-blau-orangen Regierungsbildung anbelangt. Dies wäre zwar eine "arithmetische Möglichkeit, die nach wie vor im Raum steht", und er wolle sich diesbezüglich nicht festlegen. Allerdings gab er auch zu bedenken, dass die Parteichefs von FPÖ und BZÖ nicht einmal in Ruhe einen Kaffee miteinander trinken könnten. Auch von einer "Kenia-Koalition" mit den Grünen hält Pröll offenbar wenig: "Ich war noch nicht in Kenia, und habe auch Angst vor Malaria."

 

Dementiert wurde von Pröll, dass es bereits heute Mittwoch ein erstes Gespräch mit Faymann geben könnte. Gespräche mit SP-Chef Faymann hat es laut Pröll bisher nicht gegeben. "Ich habe ihm am Rande des Ministerrats gratuliert, und das war's", so der Landwirtschaftsminister knapp. (APA)