Der "Mars Reconnaissance Orbiter" zählt zu den wichtigsten Sonden, die die NASA in den vergangenen Jahren zum Roten Planeten geschickt hat. Der Instrumententräger startete seine Mission am 12. August 2005; seine Hauptaufgabe besteht darin, Beweise für frühere oder aktuelle Wasservorkommen auf dem Mars zu finden - und ganz nebenbei schickt der Orbiter eine riesige Anzahl hochauflösender Bilder von der Marsoberfläche. Im folgenden eine Auswahl der aktuellsten Bilder.

Im Bild: Leicht durchscheinende Eisfelder nahe der nördlichen Polaregion. Die Farbgebung der HiRISE-Bilder ensprechen nicht den tatsächlichen Farben, sondern dienen dazu Details von der Oberfläche besser zu unterscheiden.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Insgesamt hat das High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) der Sonde seit ihrem Arbeitsbeginn im November 2006 bereits mehr als 8.200 Gigapixel-große Bilder von der Marsoberfläche zur Erde geschickt. Daraus entstanden 718.000 unterschiedliche Ansichten. Die Menge der veröffentlichten Aufnahmen übertrifft schon jetzt jene aller bisherigen NASA-Weltraum-Missionen jenseits der Erde und des Mondes.

Im Bild: Ungewöhnliche, pfeilförmige Sanddünen in der Olympia Undae-Region nahe des Nordpols.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Vergangene Woche veröffentlichten die Wissenschafter, die mit der Auswertung der HiRISE-Daten beschäftigt sind, über 1.000 neue Bilder, die zwischen 26. April und 21. Juli dieses Jahres aufgenommen wurden.

Im Bild: Ein Dünenfeld in einem Einschlagskrater nahe der Cerberus Fossae genannten Region.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Die vier wesentlichen wissenschaftlichen Ziele der "Mars Reconnaissance Orbiter"-Mission sind:

  • Die Suche nach vorhandenem oder zurückliegenden Zeichen von Leben.
  • Erforschung der klimatischen Verhältnisse auf dem Mars.
  • Daten zu Geologie des Mars sammeln.
  • Vorbereitende Informationen für zukünftige Forschungs-Missionen sammln.

Im Bild: Schichten von Staub und Ablagerungen am bis zu drei Kilometer dicken Eispanzer am Nordpol.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Würde man alle bislang veröffentlichten Aufnahmen aneinander reihen und jedem Bild 10 Sekunden widmen, würde das Betrachten rund vier Jahre dauern. Trotz der enormen Datenmengen decken die bislang geschossenen HiRISE-Aufnahmen weniger als ein Prozent der Polarregion ab.

Im Bild: Der Grund eines Grabens im Ius Chasma in der Valles Marineris-Region.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Die Technik dahinter muss trotz schwieriger fotografischer Bedingungen gestochen scharfe hochauflösende Bilder gewährleisten: Die Sonde bewegt sich immerhin mit einer Oberflächengeschwindigkeit von 3,2 Kilometer pro Sekunde rund um den Mars. Dies bedeutet, dass die Kamers nur etwa ein Zehntausendstel einer Sekunde pro Aufnahme Zeit haben.

Im Bild: Eisdünen nahe des Nordpols.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Neben seinen Beobachtungs-Aufgaben dient der "Mars Reconnaissance Orbiter" auch als Kommunikationsplattform. Die Sonde soll vor allem für zukünftige Missionen als erstes Glied einer Kontaktbrücke zur Erde fungieren.

Im Bild: Details einer Gegend westlich des Riesenvulkans Olympus Mons.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Darüber hinaus verfügt der Orbiter über eine experimentelle Navigations-Kamera. Sollte sich das Gerät bewähren und als funktionstüchtig erweisen, dann werden ähnliche Kameras in der Zukunft dazu dienen, ankommende Raumfahrzeuge zu einem geeigneten Landepunkt zu leiten.

Im Bild: Zerklüftete Hügel und Bergkämme in der Region Aurorae Chaos.

 

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Nach den Plänen der NASA soll der "Mars Reconnaissance Orbiter" seinen Dienst für fünfeinhalb Jahre verrichten. Das Ende der Mission ist für den 31. Dezember 2010 vorgesehen.

Im Bild: Hügel und Krater in der Region Acidalia Planitia.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona

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Im Bild: Mineralien-Schichten mit Wassereinlagerungen im Noctis Labyrinthus.

Foto: NASA/JPL/University of Arizona