Teheran  - Das iranische Parlament hat Innenminister Ali Kordan, einen Gefolgsmann von Präsident Mahmoud Ahmadinejad, wegen des Führens eines gefälschten Ehrendoktortitels abgesetzt. Die Entscheidung am Dienstag wird als politische Niederlage für den Hardliner Ahmadinejad gewertet. Der Präsident hatte bis zuletzt für seinen Minister gekämpft und das Amtsenthebungsverfahren als illegal bezeichnet.

Kordan hatte jahrelang behauptet, einen Ehrendoktortitel der renommierten britischen Universität Oxford innezuhaben. Dies stellte sich jedoch als glatte Erfindung heraus.

Sowohl konservative als auch reformorientierte Abgeordnete forderten nach Bekanntwerden der Lüge Kordans Rücktritt. Von den 247 anwesenden Ministern stimmten 188 gegen Kordan, 45 für ihn und 14 enthielten sich. Ahmadinejad hatte das Amtsenthebungsverfahren als illegal bezeichnet, da der Minister sich während seiner Amtszeit nichts habe zuschulden kommen lassen.

Kordan hatte zur Untermauerung seiner Behauptung eine Promotionsurkunde der Universität Oxford mit Siegel vorgelegt. Doch das auf den Juni 2000 datierte Dokument hatte Tipp- und Grammatikfehler. Kordan gab die Fälschung zu, nachdem die britische Eliteuniversität erklärt hatte, niemals einen Ehrendoktortitel der Rechtswissenschaften an Kordan verliehen zu haben. (APA/AP/dpa)