Wien - Die Analysten der Erste Bank haben das Anlagevotum für AUA-Aktien von "reduzieren" auf "verkaufen" gesenkt. Trotzdem wurde das Kursziel von 3,90 auf 4,80 Euro erhöht. Der Aktienkurs brach daraufhin am Montag um fast 15 Prozent auf 4,73 Euro ein. Begründet wird die Anhebung des Kursziels mit dem erwarteten Sinken des Ölpreises. Dieser ist seit August um 15 Prozent (in US-Dollar) gefallen. Gleichzeitig erwartet die Bank eine schwächere Reisenachfrage.

Heuer wird ein Verlust pro Aktie von 0,99 Euro erwartet. In den Jahren 2009 und 2010 soll sich der Verlust auf 0,28 bzw. 0,18 Euro je Aktie verringern.

Die Lufthansa, die sich derzeit um den Einstieg bei der AUAbemüht, mischt drei Jahre nach der Übernahme der Swiss bei der derzeitigen Neuordnung der europäischen Flugbranche kräftig mit. Vor wenigen Wochen erst hat sie den Einstieg bei Brussels Airlines fixiert. Nun stehen neben der AUA die SAS und die Alitalia auf dem Speisezettel. Deutsche Analysten sind sich nicht ganz einig über das Expansionstempo des "Kranichs".

Gleich vier Beteiligungen zu integrieren, das hält Robert Heberger von Merck Finck & Co. für zu mutig. Zumal die bereits vor längerer Zeit angepeilte Aufstockung des Anteils an der britischen BMI im kommenden Jahr noch dazukommt. "Wir glauben, dass Lufthansa sich die ein oder zwei aussichtsreichsten Ziele herauspicken wird" , prophezeit Heberger: BMI und AUA. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.9.2008)