Wien - Am Montagvormittag hat die 52. Generalversammlung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO bzw. IAEA) in Wien begonnen. Generaldirektor Mohammed ElBaradei eröffnete die Konferenz der 145 Mitgliedsstaaten mit eindringlichen Worten. "Es ist nicht alles gut bei der IAEA", konstatierte er. Es bestehe eine Diskrepanz "zwischen dem, was Sie, die Mitgliedsstaaten von uns fordern und der rechtlichen Autorität und den Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen". Dabei gehe es nicht nur um Geld. "Das politische Bekenntnis zu den Zielen der Agentur muss auf den höchsten Ebenen erneuert werden", forderte der IAEO-Chef.

Elf Plätze zu besetzen

Auf dem Programm der bis Freitag dauernden Generalversammlung steht unter anderem die Wahl in das oberste Entscheidungsorgan der UNO-Atombehörde, den IAEO-Gouverneursrat. Frei werden elf Plätze in dem 35 Staaten umfassenden Gremium. Aus Diplomatenkreisen hieß es, der Iran strebe einen Sitz an. Die IAEO bestätigte am Montag nur, dass die Nominierung eines Landes aus dem Mittleren Osten noch offen ist. Österreich scheidet aus dem Rat aus.

Das iranische Atomprogramm steht unter Beobachtung der IAEO-Inspektoren. Erst am Wochenende war die Islamische Republik vom UNO-Sicherheitsrat neuerlich aufgerufen worden, die Urananreicherung einzufrieren, bis die friedliche Natur der iranischen Nuklearaktivitäten erwiesen ist. "Es gibt immer noch einen Grund zur Sorge für die internationale Gemeinschaft", so ElBaradei, der Teheran zur vollen Transparenz aufforderte.

Hinter den Kulissen wird in Wien auch die Suche nach einem Nachfolger für ElBaradei weitergehen, der keine vierte Amtszeit mehr anstrebt. (APA)