Weintrauben um fast ein Drittel größer: mit dem in Oberösterreich entwickelten Düngemittel Agrosol.

Foto: Agrosolution

Wien/Kirchschlag - Eigentlich suchte der 24jährige Bauernsohn Peter Huemer-Hartl nach einem "natürlichen Mittel", mit dem man dem Erdäpfelkäfer zu Leibe rücken könnte. Das gelang ihm zwar nicht, der biologische Blattdünger, den er aber in dreijähriger Arbeit stattdessen entwickelte, hat aber auch Potenzial, wirkt er doch wie ein Wunderwuzzi.

Die fein zermahlene Mineralien-Mischung hat mittlerweile verschiedene Tests bei unabhängigen landwirtschaftlichen Versuchsanstalten durchlaufen. Die Ergebnisse, die diesen Sommer abgeschlossen wurden, waren durch die Bank vielversprechend, egal ob es sich um Salatgurken, Wein, Paradeiser oder Erdäpfel handelte: Die Früchte waren größer als die von unbehandeltem Obst und Gemüse. Das Feld hatte mehr Ertrag und/oder die Pflanze benötigte eine kürzere Vegetationsperiode. Und das alles bei einem geringeren Wasserbedarf.

Also wurde das Pulverchen in seiner nicht genannten Zusammensetzung ("Das ist wie bei der Formel für Coca-Cola") Agrosol genannt; ein Produktionsunternehmen samt Vermarktungsschiene mit dem Namen Agrosolution GmbH gegründet. Huemer-Hartl, ein gelernter Schlosser, widmet sich dem Projekt aber mittlerweile zur Gänze. "Schon ein paar Millionen Euro" sollen in das Projekt geflossen sein. Möglich machte dies ein Business Angel in Gestalt des Geschäftsführers des Finanzberaters AWD, Stefan Stassen. Dieser erkannte das Potenzial für einen Bio-Dünger, der auf dem Feld ebenso eingesetzt werden kann wie auf dem Balkon oder bei Topfpflanzen im Wohnzimmer.

Huemer-Hartl hat zwar einen Business-Plan für die nächsten fünf Jahre erstellt. Trotzdem will er den Verkauf im landwirtschaftlichen Großhandel beginnen und nur langsam wachsen: "Agrosol ist ein Blattdünger und deshalb erklärungsbedürftig", sagt er. (ruz, DER STANDARD, Printausgabe, 26.9.2008)