Wien - Die britische Band Coldplay zählt zu den letzten Zugpferden des angeschlagenen Musikverlags EMI. Außerdem besitzt die Formation den wenig schmeichelhaften, Ruf, die "uncoolste Band des Planeten" zu sein. Begründet liegt dies in den nicht selten übersensiblen Texten des Sängers und Gitarristen Chris Martin, Ehemann von Hollywood-Star Gwyneth Kate Paltrow. Martin steht auch wegen seinem sozialen Engagements bei NichtFans unter schwerstem Weichei-Verdacht.

Das ist den Fans der Band logischerweise egal und live ziehen die verregneten Londoner auch meistens viel Publikum an. So auch in der gut gefüllten Wiener Stadthalle, in der sie am Mittwochabend gastierten und für Begeisterung sorgten.
Coldplay präsentierte gut zwei Dutzend Songs quer durch ihr Gesamtwerk und bewarb dadurch auch den im heurigen Sommer erschienen, vierten Longplayer Viva La Vida.

Mit der ersten Nummer des Albums, "Life in Technicolor" , wurde auch das Konzert eröffnet. Danach folgten Schlag auf Schlag die großen Hits wie "Violet Hill" , "Clocks" und "In My Place" , bei denen die meisten Fans mitsingen konnten - und dies auch taten.
Die Band bot eine professionelle Pop-Show ohne Kanten, Überraschungen und Fehler. Die Bühne war bis auf ein paar Stehlampen leer. Dafür boten eine riesige Leinwand sowie die im Raum hängenden großen Kugeln ausreichend Fläche für die Projizierung von spektakulärer Visuals. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 25.9.2008)