Foto: REUTERS/National Academy of Sciences

Martialisches Insekt

Die Entdeckung gelang bei Kilometer 28 neben dem Highway AM010 im Bundesstaat Amazonas. In der Abenddämmerung erschien das fahle Insekt mit langen Greifzangen vom Laubboden des brasilianischen Regenwaldes den beiden deutschen Forschern so fremd, als stamme es von einem anderen Planeten: das bisher einzige, nur drei Millimeter lange Exemplar einer neuen, räuberischen Ameisenart - die primitivste lebende Ameise auf Erden. Christian Rabeling und Manfred Verhaagh, beide Insektenkundler in Karlsruhe gaben dem Tier den Namen Martialis heureka. Der aus dem griechischen entlehnte Artname illustriert die Fremdartigkeit des Tiers: martialis heißt in dem Fall "marsianisch" oder "vom Mars kommend". Heureka steht für "Ich hab's gefunden!"

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Foto: REUTERS/NASA/Goddard Space Flight Center Scientific Visualization Studio

Schrumpfendes Eis

Die Eisfläche in der Arktis ist in diesem Sommer auf 4,52 Millionen Quadratkilometer zusammengeschmolzen - den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Das zeigten Aufnahmen und Daten der US-Raumfahrtbehörde NASA und des National Snow and Ice Data Center der USA. Die Messungen per Satellit starteten im Jahr 1979 - errechnet man aus den jährlichen Ausdehnungen seit damals den Durchschnittswert, liegt die Eisfläche heuer um 33 Prozent darunter. Nur im vorigen Jahr war die arktische Eisfläche während der Sommermonate geringfügig stärker zusammen geschrumpf.

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Foto: AP/Martin Oeggerli

Prämiertes Bild

Die Aufnahme zeigt ein Raster-Elektronen-Mikroskopbild einer Kolonie von Wasserbakterien der Art Caulobacter crescentus. Mit dieser Aufnahme gewann der Schweizer Wissenschaftler Martin Öggerli von der Universität Basel den ersten Preis des Wettbewerbs "Bilder der Forschung 2008" in der Kategorie "Faszination Forschung". Der Preis für Wissenschaftsfotografie wurde am 17. September 2008 in München verliehen.

Foto: AP/Jeff Barnard

Jahrtausende alter Kot

Seit bereits 85 Jahren graben Archäologen und Paläontologen in den Höhlen von Paisley im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon. Gefunden wurde viel, aber Außergewöhnliches war nicht dabei. Vor einigen Jahren begann der Archäologe Dennis Jenkins an einer Stelle zu graben, an der bislang noch niemand nach Überresten aus der Vergangenheit gesucht hatte - und er wurde fündig. Der Forscher von der Universität von Oregon und sein Team entdeckten eine Latrine mit den Resten antiker Verdauungsendprodukte, so genannte Coprolite. Eine nun erfolgte Radiokarbon-Datierung brachte Sensationelles ans Licht: Die Funde dürften rund 14.300 Jahre alt sein, rund 1.000 Jahre älter als die bislang ältesten menschlichen Spuren auf dem nordamerikanischen Kontinent.

 

Foto: APA/EPA/ERIK BOS

Eingefangene Geburt

Eine seltene, wenn nicht gar einmalige Aufnahme gelang der Crew eines Walbeobachtungs-Schiffes vor der Südküste von Teneriffa. Der Fotograf drückt in dem Moment auf den Auslöser, als ein Großer Tümmler (Tursiops truncatus) ein Junges zur Welt brachte. Wissenschafter erklärten, dass ein derartiges Ereignis in freier Wildbahn noch nie fotographisch festgehalten worden sei.

Foto: REUTERS/Lynette R. Cook/UCLA

Wenn Welten kollidieren

"Es war wohl, als ob die Erde und die Venus ineinander krachen." So beschreibt Benjamin Zuckerman, Professor für Physik und Astronomie an der UCLA in Los Angeles, eine Planeten-Kollision, die in nur rund 300 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Widder stattgefunden haben soll. "Wenn Leben auf einem dieser Planeten war, dann wurde es innerhalb von Minuten ausgelöscht - das ultimative Ausrottungs-Ereignis", ergänzt sein Kollege Gregory Henry von der Tennessee State University. Die Forscher schlossen aus einer im Infrarotbereich strahlenden Staubscheibe rund um das Doppelstern-System BD+20307 auf den planetaren Zusammenstoß. Berechnungen zeigten, dass ein Vergleichbares Ereignis in unserem Sonnensystem nur zwischen Venus und Merkur stattfinden könnte.

Foto: REUTERS/Pelham

Diamantenriese

In Lesotho ist einer der bisher wertvollsten Diamanten gefunden worden: Wie der britische Minenbetreiber Gem Diamonds mitteilte, entdeckten seine Mitarbeiter in der Letseng-Mine in Lesotho einen Diamanten mit einem Rohgewicht von 478 Karat. Den Angaben zufolge könnte der Diamant in geschliffenem Zustand 150 Karat haben und damit wertvoller sein als eines der britischen Kronjuwelen: Der Edelstein Koh-i-Noor, den Großbritannien im 19. Jahrhundert von Indien beschlagnahmte, hat 105 Karat.

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Foto: REUTERS/Martin Acosta

Neue Kondore

Anden-Kondore sollen in Argentinien wieder in größerer Zahl sesshaft werden. Die Geier werden im Zoo von Buenos Aires aufgezogen und auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitet, die Argentine Bioandina Foundation kümmert sich um die Freisetzung der Vögel. Nun konnten weitere Expemplare der zu den größten flugfähigen Vogelarten zählenden Tiere in der Sierra de Paileman rund 1.200 Kilometer südlich von Buenos Aires ins wilde Leben entlassen werden.

Foto: APA/EPA/MARTIAL TREZZINI

Kollisionen müssen warten

Den Wissenschaftern am vor rund zwei Wochen in Betrieb genommenen Teilchenbeschleuniger LHC macht ein schwerer Rückschlag zu schaffen: Die Riesenmaschine kann erst in einigen Monaten neu gestartet werden, nachdem eine Panne sie im Kühlsystem am vergangenen Freitag lahmgelegt hatte. Der milliardenteure "Large Hadron Collider" muss von seiner Betriebstemperatur von minus 271,3 Grad auf Zimmertemperatur erwärmt werden, dies alleine dürfte Wochen dauern. Rechnet man die gesamte benötigte Zeit auch für Inspektionen zusammen, könnte der Neustart erst im frühen Frühjahr 2009 erfolgen.

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Foto: AP/NASA - JPL/University of Arizona

Mars-Schönheit

Neue spektakuläre Bilder vom Nachbarplaneten hat dieser Tage die NASA veröffentlicht. Die von der hochauflösenden Kamera des Mars Reconnaissance Orbiters geschossene Aufnahme zeigt Sanddünen in einem Einschlagskrater nahe der Cerberus Fossae genannten Struktur auf der Nordhälfte des Planeten.

Foto: AP/University of California, Berkeley, John Roser

Mauszählung vom All aus

US-Wissenschafter greifen auf Weltraumtechnik zurück um die verbliebenen Exemplare der vom Aussterben bedrohten Riesenkänguru-Ratte zu zählen. Die Forscher verwenden Satelliten-Aufnahmen zum Aufspüren von kreisrunden Erdflecken, die zurückbleiben, wenn die Nagetiere ihre Nahrung in der Umgebung ihres Baues aufsammeln. Indem die Biologen Bilder aus den vergangenen 30 Jahren vergleichen, versuchen sie nicht nur eine Bestandsaufnahme der aktuellen Population im kalifornischen San Joaquin Valley, sondern hoffen auch auf Informationen über den Einfluss von Klimawandel und künstliche Bewässerung auf die Bestände der Art.

Foto: AP/Gary Cranitch, Queensland Museum

Neue Arten entdeckt

An einem Korallenriff in Australien sind hunderte bislang unbekannte Arten von Meerestieren entdeckt worden. Ein internationales Biologenteam unter der Leitung von Ian Poiner vom Australischen Institut für Meereskunde (AIMS) stellte in Washington die Ergebnisse von Expeditionen vor, die zu den Inseln Lezard und Heron sowie zum Ningaloo-Riff am Great Barrier Reef führten. Dabei stießen die Forscher vor allem auf rund 150 Arten von Weichkorallen (Alcyoniidae), die der Fachwelt bislang unbekannt waren, sowie auf wissenschaftlich nicht erfasste Familien von Krustentieren. Im Bild: die neue entdeckte Krabbenart Alpheus parvirostris.

Foto: AP/Gary Cranitch, Queensland Museum

Neue Arten entdeckt

"Wir waren alle überrascht und begeistert, eine solche Vielfalt maritimen Lebens zu entdecken, das vorher nie beschrieben worden war", sagte der Meereskundler Julian Caley. Darunter seien Weichkorallen, Asseln, Tiefsee-Tanaidaceen und Meereswürmer, die in Gewässern lebten, die häufig von Tauchern aufgesucht würden. "Im Verhältnis zu dem, was wir nicht wissen, stellen unsere Kenntnisse über das maritime Leben nur einen Tropfen im Meer dar." Die Erfassung der Lebewesen in den Ozeanen bleibe eine "Herausforderung für die Wissenschaft und die Vorstellungskraft." Im Bild: eine neue entdeckte Ringelwurm-Art.

Foto: REUTERS/Gemini Observatory

Direkter Blick auf fernen Planeten

Astronomen haben möglicherweise das erste direkte Bild eines extrasolaren Planeten um einen sonnenähnlichen Stern gemacht. Die Beobachtung gelang am Gemini North-Teleskop auf Hawaii. Der vermutetete Planet ist 330-mal weiter von seiner Sonne entfernt als die Erde von unserer und hat etwa die achtfache Masse des Gasriesen Jupiter. Das System liegt in 500 Lichtjahren Entfernung. "Dies ist das erste Mal, dass ein Objekt von Planetenmasse direkt im Orbit um einen sonnenähnlichen Stern beobachtet wurde", erklärte David Lafrenière von der University of Toronto die Bedeutung der Entdeckung.

Foto: AP/Press-Register, Guy Busby

Mysteriöses Schiff

Schau, was der Sturm freigespült hat: Hurrikane Ike nahm US-amerikanischen Wissenschaftern einige Arbeit ab indem er dieses Wrack eines hölzernen Segelschiffs aus dem vorletzten Jahrhundert vom umgebenden Sand befreite. Das Schiff tauchte nach dem Unwetter vergangene Woche am Strand nahe Fort Morgan im Bundesstaat Alabama auf. Der Archäologe Shea McLean hält das Schiff für die Monticello, einem Zwei-Mast-Schoner, der am 26. Juni 1862 abgebrannt ist. Ganz sicher könnte man allerdings erst sein, wenn das Relikt vollständig ausgegraben ist.

Foto: AP/Morten Petersen/Sydvestsjaellands Museum

Einzigartig in Dänemark

Dänischen Archäologen gelang bei Ausgrabungen an einer Wikinger-Burg rund 100 Kilometer von Kopenhagen entfernt ein Glücksfund: Die Wissenschafter fanden einen gut erhaltenen Wikinger-Schild, der vor über 1.000 Jahren in Gebrauch war. Die Archäologin Kirsten Christensen erklärte, der Schild hat einen Durchmesser von 81 Zentimeter und stellt den ersten derartigen Fund in Dänemark dar.

Foto: APA/EPA/INAH/HECTOR MONTANO

Ausstellung

Das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte in Monterrey, Mexiko, zeigt derzeit eine umfangreiche Schau über die untergegangene Stadt Teotihuacan. Unter den Exponaten befindet sich auch diese antike Vase, die als Lampe Verwendung gefunden hatte.

Foto: AP/Dmitry Vasilyev

Hauptstadt gefunden

Russische Forscher haben offenbar die lang gesuchte Hauptstadt des Chasaren-Reiches in Südrussland entdeckt. Der Standort der Stadt sei anhand von Funden wie den Überresten eines Ziegelforts bestimmt worden, meinte Expeditionsleiter Dmitri Wasiljew. Die Hauptstadt des Königreichs der Chasaren lag demnach nahe der heutigen Ortschaft Samosdelka im Norden des Kaspischen Meeres. "Das ist eine ungeheuer wichtige Entdeckung", sagte der Forscher der Universität von Astrachan. Die Chasaren waren ein halbnomadisches, zum Judentum konvertiertes Turkvolk, das etwa zwischen dem achten und dem zehnten Jahrhundert im heutigen Südrussland herrschte.

Foto: APA/EPA/GARY I ROTHSTEIN

Doppelt startbereit

Erstmals bereitet die NASA zwei Shuttles gleichzeitig für einen Flug ins All vor. Am Freitag wurde die "Endeavour" als Rettungs-Shuttle zur Startrampe in Cape Canaveral (Florida) gerollt. Das Raumschiff soll bereitstehen, falls die sieben Astronauten, die am 10. Oktobert mit der "Atlantis" ins All starten, ein sicheres Gefährt für die Rückreise zur Erde brauchen. Das Problem bei diesem Einsatz ist, dass die Astronauten, wenn die "Atlantis" während des Starts oder Flugs beschädigt werden sollte, nirgends mehr Zuflucht suchen können. Sie wären bei "Hubble" gestrandet und könnten höchstens noch 25 Tage überleben.

Foto: APA

Kulturhauptstadt

Ein Modell vom Linzer Schloss und dessen Umgebung zeigt was das NS-Regime geplant hatte für Hitlers Kulturhauptstadt. Das Exponate ist zu sehen in der Ausstellung "Kulturhaupstadt des Führer. Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich" im Schlossmuseum Linz vom 17. Sept. 2008 - 16. März 2009.

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Foto: APA/dpa/Boris Roessler

Zoowelt

An die Hand einer Pflegerin klammert sich Baby-Faultier "Oskar" im Zoo von Frankfurt am Main. Weil Oskars Mutter nicht genug Milch geben konnte, wird das 45 Tage alte Tier von den Pflegern mit der Hand aufgezogen. Als Mutterersatz dient dem Kleinen ein Plüschtier, an dem er sich festklammern kann. Gefüttert wird der Kleine mit einem Brei aus Gemüse, gemischt mit Fencheltee - abgerundet von einer Bauchmassage nach jeder Mahlzeit.