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Foto: REUTERS/Johannes Eisele

Die Halbierung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel käme laut Stadlbauer vor allem Frauen zu Gute, da die meisten am Arbeitsmarkt als Zuverdienerinnen zum Familieneinkommen abgespeist würden.

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Wien - SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Bettina Stadlbauer hat am Mittwoch die Teuerung als Frauenproblem adressiert. 64 Prozent der berufstätigen Frauen befänden sich im untersten Einkommensbereich und damit "besonders von der massiven Teuerungswelle betroffen", meinte sie am Mittwoch im Nationalrat.

Zuverdienerinnen zum Familieneinkommen

Die Halbierung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel käme deshalb vor allem Frauen zu Gute, so Stadlbauer, die darauf hinwies, dass das "nur eine Maßnahme, mit der die SPÖ berufstätige Frauen unterstützt, um kontinuierlich ihre Situation zu verbessern", sei. "Wir sehen Frauen nicht als Zuverdienerinnen zum Familieneinkommen, die mit prekären Jobs und Teilzeitjobs abgespeist werden. Die sinnvollsten und wichtigsten Investitionen in der Frauenpolitik sind die, die den berufsorientierten Frauen helfen und für gute Arbeitsplätze mit einem ausreichenden Einkommen sorgen", so Stadlbauer.

Zehn Prozent "klassische Diskriminierung"

Die Wurzel des Problems sei die Einkommensschere, die sich in der hohen Teilzeitquote oder den mangelnden Karrierechancen oder Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie begründe. "Bereinigt man die Einkommensschere um diese Faktoren bleibt immer noch ein Einkommensunterschied von 10 Prozent - hier handelt es sich dann um die klassische Diskriminierung", bekräftigte die Abgeordnete.

Forderungen

Die SPÖ trete für "klare rechtliche Bestimmungen" ein, damit Frauen nicht vom "good will der Wirtschaft" abhängig sein müssen. Stadlbauer forderte also verpflichtende Frauenförderpläne in den Betrieben sowie Vergabe öffentlicher Aufträge nur an Unternehmen, die Frauenförderpläne haben und die Wirtschaftsförderung an Frauenförderung koppeln. Auch eine 40-prozentige Frauenquote in Aufsichtsräten stand am Forderungskatalog. Zudem sollten Einkommen von Frauen und Männern in Betrieben in anonymisierter Form offen gelegt werden. (red)