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Foto: REUTERS/Lee Jae-Won

Das US-Fachjournal "Science" hatte Anfang 2006 zwei nachweislich gefälschte Stammzellstudien von Hwang zurückgezogen. Hwang und sein Team hatten zunächst behauptet, als weltweit erste Forscher menschliche Stammzellen aus geklonten Embryos gewonnen zu haben.

Später wurde Hwang noch für seinen Artikel über das angebliche Klonen maßgeschneiderter Stammzellen für Patienten gefeiert. Nach Angaben der Ermittler haben die patientenspezifischen Stammzellen niemals existiert.

Hwang blieb jedoch dabei, dass er über die Technik zum Klonen solcher Stammzellen verfüge.

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Seoul  - Der einst als Fälscher von Forschungsergebnissen entlarvte Klon-Spezialist Hwang Woo Suk aus Südkorea hat sich in Australien die Technik zur Herstellung von Stammzellen aus geklonten menschlichen Embryonen patentieren lassen. Die australische Patentbehörde habe mitgeteilt, das entsprechende Schutzrecht sei am Dienstag erteilt worden, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Hyun Sang Hwan, der Leiter der SooAm Biotech Forschungsstiftung in Seoul ist, für die Hwang derzeit arbeitet.

Das Patentzertifikat werde am Donnerstag von IP Australia ausgestellt. Es sei das erste Mal weltweit, dass ein Patent im Bereich der Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen verliehen worden sei. Mit dem Patent erhalten Hwang und sein früheres Team von Mitarbeitern das Exklusivrecht für die Verwertung ihrer Erfindung in Australien.

Anfängliche Bedenken

Der Antrag wurde bereits Ende Dezember gestellt. Noch Anfang August hatte das südkoreanische Gesundheitsministerium einen Antrag von Hwangs Labor auf Zulassung der Forschung mit embryonalen Stammzellen abgelehnt.

Als Gründe für die Entscheidung hatte das Ministerium Hwangs Entlassung bei der Nationaluniversität von Seoul wegen der Manipulation von Forschungsdokumenten 2005, ethische Probleme im Zusammenhang mit der Beschaffung menschlicher Eizellen für die eigene Forschung und die Anklage gegen den Tiermediziner wegen des Vorwurfs des illegalen Handels mit solchen Eizellen genannt. (APA/dpa)