Berlin - Der Osten Deutschlands fällt 18 Jahre nach der deutschen Einheit wirtschaftlich weiter zurück. Aus dem Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 geht hervor, dass das Wachstum in den neuen Ländern einschließlich Berlin im vergangenen Jahr bei 2,2 Prozent und damit unterhalb des Westniveaus von 2,5 Prozent lag, wie die "Rheinische Post" am Dienstag vorab berichtete. Der Bericht mit dem Titel "Die neuen Länder - für ein modernes und soziales Deutschland" wird an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet.

Zuletzt war dem Bericht zufolge im Jahr 2003 das Wachstum in den neuen Ländern höher als im Westen. Die Arbeitslosigkeit im Osten sei zwar im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1991 gesunken, heißt es weiter. Sie liege aber mit durchschnittlich 12,7 Prozent immer noch deutlich höher als im Westen. Als "besonders dynamisch" wird die Industrieproduktion bezeichnet, die in Ostdeutschland mit 9,9 Prozent 2007 deutlich schneller gewachsen sei als im Westen mit 5,9 Prozent. Seit dem Jahr 2000 sei die industrielle Wertschöpfung im Osten um 44 Prozent gestiegen, heiße es in dem Bericht. "Unterdurchschnittlich" entwickelten sich hingegen die Bauwirtschaft und "der große Bereich der Dienstleistungen".

Dem Bericht zufolge will die Bundesregierung beschließen, die Investitionszulagenförderung für Ostdeutschland "angesichts der sich am Konjunkturhorizont abzeichnende Gefahren" auch nach 2009 bis Ende 2013 fortzuführen. Vier neue Förderungsschwerpunkte sollen Innovationen, Programme für Langzeitarbeitslose, die Bewältigung des demografischen Wandels und die Kooperation mit den östlichen Nachbarn sein. (APA)