Bagdad/Tikrit - Die US-Truppen haben am Dienstag im Irak den Kommandanten einer mit ihnen verbündeten Bürgerwehr getötet. Nach Angaben der Polizei war der Kommandant einer lokalen Bürgerwehr zunächst bei einem Sprengstoffanschlag in Al-Siniya (Provinz Salaheddin) verletzt worden. Anschließend ließ er seine Kämpfer rund um den Ort der Explosion nach Verdächtigen suchen. In diesem Moment trafen laut Polizei die US-Soldaten ein. Diese hätten die Situation falsch eingeschätzt und versehentlich den Kommandanten erschossen, hieß es. Vor der Gründung der Bürgerwehr war Al-Siniya eine Hochburg der Al-Kaida-Terroristen in der Provinz gewesen.

Durch weitere Sprengstoffanschläge starben am Dienstag vier irakische Zivilisten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak explodierte nahe der Stadt Khanakin, die von kurdischen Einheiten kontrolliert wird, ein Sprengsatz neben einem Auto. Bei einem ähnlichen Anschlag in der Provinz Babylon kam ein Mann ums Leben. Seine Frau und sein Sohn im Säuglingsalter wurden verletzt. Zwei weitere Sprengsätze detonierten in Bagdad.

Die US-Armee berichtete unterdessen, seit Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan Anfang September seien 1.449 Häftlinge aus den Gefängnissen des US-Militärs im Irak entlassen worden. Derzeit befänden sich noch etwa 18.800 Häftlinge in US-Gewahrsam. Die US-Armee schließt sich mit ihrem Ramadan-Amnestie-Programm den Gepflogenheiten der arabischen Staaten an: Strafgefangene haben im Fastenmonat größere Chancen, dass ihren Gnadengesuchen stattgegeben wird. (APA/dpa)