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EU-Kommissarin Viviane Reding: Roaminggebühren für SMS sollen mit maximal 11 Cent gedeckelt werden

Foto: EPA/ Hoslet

Nach den Tarifen für Handytelefonieren in einem anderen EU-Land sollen ab nächsten Sommer auch die Kosten für SMS-Nachrichten um rund 60 Prozent sinken. EU-Telekom-Kommissarin Reding schlug am Dienstag vor, die Roaminggebühren für SMS ab 1. Juli 2009 mit maximal 0,11 Euro (ohne Mehrwertsteuer) zu deckeln. Derzeit werden im Schnitt in der EU rund 0,29 Euro netto verrechnet.

Sekundengenaue Abrechnung

Außerdem will die EU-Kommission künftig sekundengenaue Abrechnung von Telefonaten vorschreiben und die Transparenz bei Daten-Roaming erhöhen. "Was ich erreichen will ist einfach: Auf Reisen oder im Urlaub Textnachrichten zu schicken bzw. via Mobiltelefon im Netz zu surfen sollte für die Konsumenten nicht sehr viel teurer sein, als zu Hause", sagte Reding. Das sei in einem grenzenlosen Markt wie der EU nur logisch.

Bis zu 24 Prozent zu viel verrechnet

EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva unterstrich, im Schnitt würden den Mobilfunkkunden für Roaminggespräche bis zu 24 Prozent zu viel verrechnet, weil die Telefonate pro Minute und nicht pro Sekunde abgerechnet werden. Nach dem Entwurf der Kommission müssen Auslandstelefonate künftig sekundengenau abgerechnet werden, die Betreiber dürften aber für den Verbindungsaufbau eine Extra-Gebühr im Ausmaß von nicht mehr als 30 Sekunden Gesprächstarif aufschlagen.

800 Millionen Euro für SMS

In der EU wurden 2007 rund 2,5 Milliarden SMS verschickten und dafür 800 Mio. Euro ausgegeben. Die Kosten für SMS-Roaming übersteigen in einigen Ländern - etwa Belgien - die Inlandstarife allerdings um das Zehnfache. Auch sonst liegen die Tarife deutlich über der von der Brüsseler Behörde angestrebten Obergrenze. Die Verordnungs-Vorschläge müssen nun vom Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten beschlossen werden und sind mit Veröffentlichung im Amtsblatt in der ganzen EU gültig. (APA)