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Grafik: Archiv

Ungeachtet der jüngsten Kapazitätsanpassungen führender Speicherproduzenten sind weitere Produktionskürzungen wegen der schwächelnden Nachfrage für die Branche unausweichlich. Wie das asiatische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf informierte Industriekreise und den Marktforscher DRAMeXchange  berichtet, wirken die produktionsbezogenen Kapazitätsanpassungen des südkoreanischen Elektronikgiganten Hynix Semiconductor  im DRAM-Segment zwar hilfreich, jedoch noch immer nicht ausreichend. Eine weitere Absenkung der produzierten DRAM-Mengen würde weltweit für Entspannung sorgen, die Analysten nach dringend nötig wäre, um sich von der derzeitigen Abschwungphase zu erholen. "Die Kürzungen von Hynix sind ein richtiger Schritt. Dennoch wäre wünschenswert, dass auch andere Marktteilnehmer einen ähnlichen Weg einschlagen", erläutert Merck-Finck-Analyst Theo Kitz im Gespräch mit pressetext.

Reduktion

Eigenen Angaben nach beabsichtigt Hynix Semiconductor seinen globalen DRAM-Output um fünf bis sechs Prozent zu verringern. Dem Bericht zufolge wollen auch Power Semiconductor International (PSI) und Elpida Memory ähnliche Pläne verwirklichen, um dem Abschwung so weit wie möglich entgegenzusteuern. Diese weltweite Reduzierung des DRAM-Bestandes ist für Brancheninsider ein wichtiges Instrument, dauerhafte Stabilität in den von Überproduktion geprägten Markt zu bringen. "Die Wahrscheinlichkeit ist mittlerweile hoch, dass wir mit den Preisen die Talsohle erreicht haben", fügt Kitz auf Nachfrage von pressetext hinzu. Bereits in der vergangenen Woche hat Hynix angekündigt, seine Produktionsstätte zur Herstellung von 200mm-Wafern (acht Inch) früher als bisher vorgesehen ruhen zu lassen. Eigenen Angaben nach wolle man so lange abwarten, bis sich die finanzielle Lage des Produktionsstandortes stabilisiert und die Profitabilität weiter erhöht hätten.

Verschlankung

Mit der Unternehmensstrategie setzt Hynix den bisherigen Kurs einer Verschlankung eigener Produktionsvolumen kontinuierlich fort. So haben die Koreaner ihre acht-Inch-Produktionen in Cheongju (Korea), Eugene (USA) und Wuxi (China) bis auf weiteres gestoppt. Unterdessen hat Hynix sogar angekündigt, seine M7-Fabrik in Icheon (Korea) noch Ende dieses Monats zu schließen. Obwohl die Streichungen von Hynix, Elpida und nicht zuletzt auch von PSI helfen, die Balance zwischen dem Angebot und der Nachfrage im Chipsegment wieder einzupendeln, reicht dies laut den Experten von DRAMeXchange jedoch noch nicht aus. Erst wenn sich die Lagerbestände noch weiter reduzieren, kann die Branche wieder auf steigende Preise hoffen. Damit sich die Branche erholt, müssten weitere 45.000 bis 60.000 Wafer eingespart werden. "Diese Einschätzung ist realistisch. Auch sollte nicht vergessen werden, dass Samsung in den letzten Jahren stark ausgebaut hat. Zudem kann die Inflation zusätzlich die Nachfrage negativ beeinflussen. Der Aufschwung könnte damit erst Mitte 2009 kommen", so Kitz abschließend. (pte)