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Zahlreiche Frauenpolitikerinnen der SPÖ machen sich für den Spitzenkandidaten Werner Faymann stark.

Foto: APA/ Lilli Strauss

Wien - Geht es nach SP-Obmann Werner Faymann, haben Österreichs Frauen am kommenden Sonntag nur eine Wahl - nämlich SPÖ zu wählen. Der Spitzenkandidat bot am Montag gleich fünf SP-Frauenministerinnen - vier davon ehemalige - auf und warb um die Stimmen der Österreicherinnen. Die düstere Warnung von Johanna Dohnal, Helga Konrad, Barbara Prammer, Doris Bures und Heidrun Silhavy: Eine Regierung ohne sozialdemokratisch geführtes Frauenministerium würde einen "Rückschritt" bedeuten, zurück in "diese für Frauen dunkle Zeit" (Bures) der Jahre 2000 bis 2007 (als die ÖVP mit der FPÖ bzw. dem BZÖ koalierte).

Teuerung als Frauenthema

Dohnal konzedierte der ÖVP zwar Bewegung etwa in der Frage der Kinderbetreuung. Doch bei FPÖ und BZÖ sei "noch immer nichts geschehen". Prammer verwies auf Erfolge der Frauenministerinnen Bures und Silhavy seit 2007, sah aber zugleich eine "dramatische Situation" durch die Teuerung für Frauen, insbesondere Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen. Die Pflege sei ebenfalls ein Frauenthema, die Pflegegelderhöhung, für kommenden Mittwoch im Nationalrat auf der Tagesordnung, daher auch "eine Frauenmaßnahme". Helga Konrad forderte in Anlehnung an ihre Kampagne in den 90er Jahren "Halbe-Halbe in Wirtschaft und Wissenschaft", also Quotenregelungen.

"Es wird wichtig sein, dass es weiter ein eigenes Frauenministerium gibt, mit einer Sozialdemokratin an der Spitze", erklärte Bures. Auf der Agenda ihrer Nachfolgerin, der amtierenden Frauenministerin Silhavy unter anderem: das einkommensabhängige Kindergeld, die bedarfsorientierte Mindestsicherung als Maßnahme gegen Armut bei Frauen, eine "geschlechtersensible" Gesundheitspolitik.

Die "Pionierin" (Faymann) der SPÖ-Frauenpolitik Johanna Dohnal ist übrigens nach eigener Aussage gerade erst dabei, den neuen SPÖ-Chef "kennenzulernen". Bis dato aber ihr Urteil aus frauenpolitischer Sicht: "Ich bin sehr zufrieden." (APA)