One/Orange-Markenwechsel bringt Finanzspritze für Werbebranche Seit Montag heißt das drittgrößte österreichische Mobilfunkunternehmen One nun Orange. Die im Vorfeld stark beworbene Umbenennung der Marke läutet die France-Télécom-Tochter mit Tarifen wie "Hallo Europa 0" ein, bei dem für 25 Euro pro Monat um null Cent in alle EU-Netze sowie in die Schweiz, Liechtenstein und Norwegen telefoniert werden kann - der WebStandard berichtete. Eine so von vielen Mobilfunkfachleuten erwartete Preisschlacht zum lukrativen Weihnachtsgeschäft sieht das Unternehmen jedoch nicht. "Trotz der von uns bereits Ende der vergangenen Woche angekündigten Tarifangebote haben wir das Preislevel beibehalten. Von der Anzettelung einer Preisschlacht in der heimischen Mobilfunkbranche kann also nicht die Rede sein", sagt Orange-Sprecherin Petra Jakob im Gespräch mit pressetext. Vielmehr habe man sich auf den Markenrelaunch konzentriert, der sich als internationaler Trend bewährt hat.

Keine Änderungen

Mit der bereits seit November des Vorjahres vorbereiteten Umbenennung soll sich laut Jakob bis auf die Namensänderung nichts gravierend für die Kunden verändern. Mit einem eigenen Angaben nach internationalen Marktanteil von 17 Prozent ist Orange International noch vor der Deutschen Telekom und der britischen Vodafone in Europa der größte sowie weltweit der drittgrößte Mobilfunkkonzern. "Die internationale Mobilfunklandschaft verändert sich mehr und mehr, wobei lokale Marken zunehmend verschwinden. Dass eine positiv besetzte Marke wie One in Österreich nun nicht mehr existiert, ist zwar schade. Für die Zukunft sind wir mit dieser Markenstrategie jedoch gut gerüstet", so Jakob gegenüber pressetext. Dass man sich den Kundenwünschen angepasst hat, zeigt sich vor allem in den neuen Tarifen des Konzerns. Orange-Österreich-Chef Michael Krammer wies bereits bei der

One/Orange-Markenwechsel bringt Finanzspritze für Werbebranche

20 Millionen Euro pumpt Montag Orange in seine Kampagne zum Markenwechsel. Ziel ist es, innerhalb von einem Jahr "mit Orange die Bekanntheit von One erreicht zu haben", so CEO Michael Krammer. Ein großer Teil des Werbebudgets kommt den Medien und der klassischen Werbung zu Gute - für die heimische Medienbranche ist das in Zeiten der abkühlenden Werbekonjunktur ein willkommener "positiver Konjunkturaspekt", sagt Josef Leitner von Focus Research.

Für Zeitungsleser waren die Sonderwerbeformen von Orange am Montag kaum zu übersehen. Sämtliche größeren Tageszeitungen erschienen in einer "Orange"-Ummantelung. Zusätzlich wurden 2,5 Millionen Türhänger an Österreichs Türklinken verteilt, mit dem sich Österreichs drittgrößter Handybetreiber vorstellen will. In dieser Woche starten neben klassischen Printanzeigen zusätzlich Fernseh- und Radiospots, außerdem präsentiert sich Orange auf insgesamt 2.640 Plakatstellen sowie 1.300 CityLights.

"20 Millionen Euro sind für die Werbebranche nicht nur eine Kleinigkeit"

"20 Millionen Euro sind für die Werbebranche nicht nur eine Kleinigkeit", findet Leitner. Zum Vergleich: Im letzten Wahlkampf zur Nationalratswahl 2006 lagen die Ausgaben für Wahlwerbung bei rund 24 Millionen Euro. Durch die Orange-Kampagne würden zusätzlich Effekte ausgelöst, weil die Mitbewerber nachziehen und ebenfalls Werbeimpulse setzen werden, glaubt Leitner. Diese Finanzspritze biete einen "positiven Konjunkturaspekt", von einer "Konjunkturstütze" will er aber nicht sprechen. (pte/APA)