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Tausende demonstrieren auf der Kölner Domplatte gegen Rassismus.

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Köln - Mehrere tausend Demonstranten haben am Samstagvormittag vor dem Kölner Dom gegen den Anti-Islamisierungskongress der rechtspopulistischen Bürgerbewegung "Pro Köln" protestiert. Gleichzeitig blockierten Hunderte Menschen den Kölner Heumarkt, wo Pro Köln zu Mittag unter dem Motto "Stopp Islam" eine Großkundgebung veranstalten wollte.

Ein Polizeisprecher berichtete, am Rande der Blockade sei es bereits zu ersten Ausschreitungen gekommen. Dabei sei ein Polizist durch einen Knallkörper verletzt worden. Demonstranten hätten außerdem in der Kölner Innenstadt versucht, Beamten ihre Pistolen zu entreißen, teilte ein Polizeisprecher mit. Danach sei es zum Schlagstockeinsatz der Polizei gekommen. In Köln-Deutz ließ die Polizei Wasserwerfer auffahren, nachdem Linksautonome Pflastersteine aufgenommen hatten. "Wir lassen uns die Gewalt nicht gefallen", sagte ein Polizeisprecher. Ziel sei es, die friedlichen Demonstranten zu unterstützen.

Zur der Kundgebung von "Pro Köln" werden nach Angaben der Veranstalter rund 1.500 Teilnehmer erwartet. Gleichzeitig rechnet die Polizei mit mehreren zehntausend Gegendemonstranten.

CDU-Bürgermeister warnt vor "braunen Biedermännern"

Der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) hat in einer Rede vor dem Dom die geplante Kundgebung von Rechtsradikalen scharf verurteilt. "Diese braunen Biedermänner sind in Wahrheit Brandstifter, Rassisten im bürgerlichen Zwirn, subtile Angstmacher", warnte er vor mehreren tausend Gegendemonstranten. "Dieser verfaulten Clique des Eurofaschismus, diesen Haiders und Le Pens und wie sie alle heißen, rufe ich zu: Da ist der Ausgang, da geht's nach Hause!"

"Die Bewegung appelliert an die niedrigsten Instinkte, das ist das Scheußliche an ihr", sagte der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, der "Frankfurter Rundschau" zufolge. Politiker müssten sich bei den Reizthemen Islam und Moscheebau zurücknehmen. Sie müssten positiv auf die Bürger einwirken und nicht die Stimmung anheizen, forderte er. (APA/AP/dpa)